Muffelfurzteufel! 30 Jahre ist es jetzt her, da erfand der Kinderbuchautor und Illustrator Erhard Dietl kleine grüne Männchen mit drei Hörhörnern, die auf einer Müllkippe wohnen, so stark wie Obelix sind und am liebsten Schuhsohlen essen und Fahrradöl trinken. Seither haben die Olchis - Opa, Oma, Papa, Mama, zwei namenlose Kinder und ihr Hausdrache Feuerstuhl - eine Menge Abenteuer erlebt. Das neueste führt sie auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Denn Olchi-Oma ist draufgekommen, dass sie sich nie bei dem Kräuterweiblein bedankt hat, das ihr vor 800 Jahren ein Glücksamulett schenkte, dem sie wohl ihr Zusammenkommen mit Olchi-Opa zu verdanken hat. Das will sie jetzt nachholen. Und Professor Brausewein und seine Zeitmaschine kommen ihr da gerade recht.

Natürlich begleiten sie die Olchi-Kinder, die erstens furchtloser als ihre Oma sind und zweitens schon einige Erfahrung mit Zeitreisen haben. Zu dritt landen sie im Land der Ritter - wo sie nicht nur die Kräuterfrau finden, sondern auch einen jungen Handwerker, der in eine Prinzessin verliebt ist. Diese hat aber ein böser Ritter eingesperrt, weil er sie heiraten will. Man ahnt, was sich daraus entwickelt: natürlich eine wilde Befreiungsaktion, bei der die Olchi-Kinder die Muskeln spielen lassen, ein bisschen naiv-tollpatschig Verwirrung stiften und auch für manche Slapstick-Einlage sorgen. Erhard Dietl haut wieder in die Olchi-Tasten, dass es nur so müffelt. Was in diesem Fall positiv ist. Und ihm ist außerdem noch anzurechnen, dass er das Mittelalter nicht schönfärbt, sondern auch ein bisschen historische Authentizität mit hineingenommen hat.

Erhard Dietl: Die Olchis im Land der Ritter
Oetinger; 112 Seiten; ab 6 Jahren; 10,90 Euro
Hörbuch (50 Minuten): 8,79 Euro