Nach zwei Dutzend erfolgreichen Abenteuern seines kleinen Drachen Kokosnuss hat der deutsche Kinderbuchautor und -zeichner Ingo Siegner begonnen, sein Repertoire auszubauen und seinen kleinen Lesern und Hörbuchhörern auch die Geschichte zu seinen Geschichten näherzubringen. Seither läuft parallel zu den bisher 29 Erzählbänden auch die Serie "Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht . . ." Und nach Dinosauriern, Indianern, Piraten, alten Ägyptern und zuletzt Rittern sind in der Sachbuchreihe nun die Römer dran.

Das unschlagbare Trio Kokosnuss, Matilda und Oskar reist also auf dem Rücken des Rüsseldrachen Knödel nach Italien, genauer gesagt: nach Rom. Und während Knödel, eingedenk der kulinarischen Genüsse während des seinerzeitigen Abenteuers, sich erneut in seiner Lieblingstaverne den Bauch vollschlägt, reisen die drei Freunde erneut mittels Laserphaser zurück ins beginnende 2. Jahrhundert. Dort treffen sie nicht nur ihren (im wahrsten Sinn des Wortes) alten Freund Cinquecento wieder, sondern auch Kaiser Trajan, der sehr erfreut über ihr Erscheinen ist, treibt doch ein Ungeheuer im Tiber sein Unwesen.

Dass es sich dabei um einen harmlosen Flussdrachen handelt, der sich bloß auf den Weg nach Loch Ness verirrt hat, werden Kokosnuss & Co. erst später herausfinden. Zunächst einmal gehen sie auf Entdeckungsreise und schauen sich all die Dinge an, für die beim letzten Mal keine Zeit war: die Thermen, die große Bibliothek, das Kolosseum etc. Und bekommen dabei erklärt, wie die Wasserversorgung im Jahr 117 funktioniert hat, wie weit sich das römische Reich einst erstreckte, warum das Kolosseum so heißt - und natürlich dürfen auch Legionäre und Gladiatoren nicht zu kurz kommen.

Ingo Siegner versucht dabei möglichst viel Allgemeinwissen zwischen die beiden Buchdeckel zu packen, das er in kindgerechter Sprache wiedergibt. Eine Hilfe sind dabei natürlich seine bunten Bilder, die manches anschaulicher machen. Vieles wird die Zielgruppe im Volksschulalter zwar wahrscheinlich eher nur nebenher mit halbem Auge oder Ohr (je nachdem, ob sie das Buch liest oder dem Hörbuch - natürlich gelesen von Philipp Schepmann - lauscht) mitbekommen, aber wer weiß, vielleicht tut sie sich dann doch in ein paar Jahren leichter, wenn in der Schule zum Beispiel die römischen Zahlen drankommen. Oder wenn es um das Grünungsdatum Roms geht. Hat doch Ingo Siegner dem Jahr 753 ein eigenes Lied gewidmet . . .