Am Anfang ist eine Geschichte. Nein, gehen wir noch weiter zurück. Am Anfang ist eine Idee von einer Geschichte - oder vielleicht auch nur von einer Figur, um die sich eine Geschichte drehen soll. Oder von einer Pointe, die darin vorkommen soll. Und am Ende liegt dann ein gedrucktes Buch im Regal oder steht ein E-Book zum Download bereit. Aber dazwischen passiert ganz viel, das oft viel zu wenig gewürdigt wird. Genau deshalb hat der Verlag Ars Edition nun ein Buch über Bücher herausgebracht.

- © Ars Edition
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Der Anlass ist der heutige Welttag des Buches, den die Unesco 1995 zum ersten Mal ausgerufen hat. Der 23. April als Datum geht übrigens auf den Gedenktag des Heiligen Georg zurück: in Katalonien ist es Tradition, einander an diesem Tag Rosen und Bücher zu schenken. Außerdem ist es der (vermutete) Geburts- und Todestag von William Shakespeare sowie der Todestag von Miguel de Cervantes (Detail am Rande: die beiden starben am selben Kalendertag, dem 23. April 1616, der aber nicht identisch war, weil in England damals noch der julianische Kalender galt, in Spanien  hingegen schon der gregorianische - somit starb Shakespeare zehn Tage nach Cervantes).

In "Von der Idee zum Buch" jedenfalls wird detailreich skizziert, welche Schritte der Prozess der Produktion eines (Kinder-)Buches durchläuft. Da muss der oder die Autor/in erst einmal einen Verlag finden, der die  zugrundeliegende Idee gut findet. Dann wird die Geschichte fertig ausgearbeitet. Illustrationen werden in Auftrag gegeben. Das Layout wird erstellt. Das Cover muss entwickelt werden. Es gibt ein Lektorat. Dazwischen wird immer wieder Rücksprache gehalten zwischen allen Beteiligten. Selbst die Innenseiten der Buchdeckel werden konzipiert: Lässt man sie einfach weiß oder macht man sie bunt? Und ganz wichtig: Welche Schriftart und -größe verwendet man? Und das Layout wird immer wieder angepasst. Dann gibt nochmals jeder seinen Senf dazu, und es wird wieder angepasst. Lizenzen im Ausland werden auf Schiene gebracht, inklusive Übersetzung und angepassten Covers und Layouts. Natürlich muss das Buch auch ordentlich beworben werden. Ja, und irgendwann wird es dann tatsächlich auch gedruckt, gebunden und ausgeliefert - auch an Pressefuzzis, die dann so wie hier ihren Sermon dazu abliefern, Positives hervorstreichen und an Fehlern herummäkeln.

Lezteres ist hier nun nicht der Fall. Weil dieses Buch über Bücher nicht nur extrem informativ ist (und noch viel mehr Details enthält, als vorhin aufgelistet wurden), sondern auch optisch ansprechend ist. Und weil man am Welttag des Buches sowieso nicht Bücher kritisieren, sondern sie loben soll. Denn egal was, Hauptsache es wird gelesen. Denn Lesen bildet. Auch und vor allem Kinder. Je früher, desto besser.