Abraham B. Jehoshua, einer der bekanntesten israelischen Schriftsteller, ist am Alter von 85 Jahren gestorben. Israels Präsident Izchak Herzog bezeichnete Yehoshua als "einen der größten Schriftsteller und Erzähler des Staates Israel". Die israelische Nationalbibliothek, die sein Archiv aufbewahrt, beschrieb Jehoshua als Synonym für moderne israelische Literatur.
Der Erfolgsautor wurde 1936 in Jerusalem geboren, wo seine Familie mit orientalischen Wurzeln schon seit fünf Generationen lebte. An der Hebräischen Universität studierte er dort Literatur und Philosophie. Von 1963 bis 1967 unterrichtete er in Paris. In den vergangenen Jahren lebte er in der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes, wo er auch an der Universität lehrte.
Engagement für Literatur und Frieden
Jehoshuas Werke wurden in rund 30 Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen unter anderem "Freundesfeuer" (2009), "Die befreite Braut" (2003) und "Der Liebhaber" (1999). Sein Roman "Die fünf Jahreszeiten des Molcho" (1989) wurde zu einem der zehn wichtigsten Bücher Israels gekürt. Für seine literarische Arbeit erhielt Yehoshua zahlreiche Preise, darunter 1995 den Israel-Preis, die höchste Auszeichnung des Landes.
Neben seiner schriftstellerischen Laufbahn setzte sich Jehoshua für die israelische Friedensbewegung ein und forderte wie seine Schriftstellerkollegen Amoz Oz und David Grossmann eine Zweistaatenlösung für den Konflikt mit den Palästinensern. Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sagte treffend, dass Jehoshuas "unvergessliche Schöpfungen uns noch über Generationen hinweg begleiten werden." (apa/dpa)