Als die vielbeschäftigte Zahnärztin einen Anruf aus Venedig erhält, ahnt sie nicht, welche Tragweite er haben wird. Ihre reiche Wahltante Pauline bittet sie, in die Lagunenstadt zu kommen und ihr bei etwas zu helfen, wobei sie am Telefon nicht näher ins Detail gehen will. Als Adele dann einige Zeit später in Venedig eintrifft, findet sie ein leeres Haus vor, in dem ein ebenfalls angereister Neffe aus den USA steht und ihr eröffnet, Pauline sei durch einen Unfall ums Leben gekommen.
Weil ihr das alles höchst verdächtig vorkommt, versucht Adele, auf eigene Faust die Wahrheit zu ergründen, unterstützt durch zwei zufällig ebenfalls in der Lagunenstadt weilende frühere Schulkameradinnen – nicht unbedingt Schulfreundinnen. Während Biggi und Chris gerade in den Ruhestand getreten sind und die Pension genießen, kommt das für die gleichaltrige Adele überhaupt nicht in Frage - nicht die einzige Differenz innerhalb des ungleichen Trios das nun also in Venedig herumschnüffelt. Parallel dazu rollt ein Tagebuch, das offenbar Pauline verfasst hat, ihre Geschichte als jüdisches Kind während der NS-Diktatur und nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Und allmählich vervollständigt sich das Bild für Adele.

Susanne Ayoubs Kriminalroman "Rondo Veneziano" dreht sich nicht nur um ein Verbrechen im heutigen Venedig, sondern auch um Raubkunst - und um die armenische Community in der Lagunenstadt, die für die Handlung eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Und natürlich schwelgen auch in diesem Regionalroman die Hauptfiguren in örtlichen kulinarischen Genüssen und bewundern Landschaft und Gebäude.