Der 8. Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autoren nichtdeutscher Erstsprache geht an den türkischstämmigen Bülent Kacan. Mit seiner Einreichung "Wir, Rotköpfe" konnte der 1975 in Minden (Westfalen) geborene Schriftsteller die Jury überzeugen. Sein Text sei "eine irrlichternde Odyssee zwischen Sprachen, Ländern, Tod und Leben", hieß es in der Begründung der dreiköpfigen Kommission. Der Preis wird seit 2009 zweijährlich vergeben und ist mit 7.000 Euro dotiert.

Rund 200 Texte auf insgesamt 1.500 Seiten wurden eingereicht, informierte die Stadt Hohenems. Kacans Werk wurde als "handwerklich virtuos, poetisch und mehrschichtig" beschrieben. Sein Text verleihe dem Entsetzen über den Tod eines geliebten Menschen eine Sprache, "wo sonst Sprachlosigkeit herrscht", so die Jury. Auch 2023 habe der Siegertext in literarisch überzeugender Weise das wichtige Ineinandergreifen verschiedener kultureller Traditionen thematisiert, resümierte Bürgermeister Dieter Egger. (apa)