
Ein Hügelgrab nach dem anderen finden zwei Gärtner in der Goethe-Stadt Weimar. Im ersten ist eine Puppe, im nächsten ein toter Hund, und als alte Menschenknochen folgen, wird auch die Polizei aktiv. Doch es hilft nichts, schon bald taucht das nächste Grab auf - und Schutzpolizist Sascha Woltmann, den man schon aus Felix Leibrocks Krimi "Todesblau" kennen kann, wittert erneut eine Chance, bei der Kripo Fuß zu fassen, weil er als erster am Tatort ist. Nur gestaltet sich das als gar nicht so leicht.
Und so dreht sich der Krimi einerseits um die Gräberfunde und deren Hintergründe in medizinische Versuchen zu DDR-Zeiten und andererseits um den Karrierekampf eines einfachen Polizeibeamten, der gerne mehr sein möchte. Wohltuend ist dabei, dass der Autor, der selbst Polizeiseelsorger ist, einen Krimi und keinen Thriller geschrieben hat, sprich: Ja, es gibt Leichen. Und ja, es gibt auch Grausam- und Grauslichkeiten. Aber er hetzt den Leser nicht um der Spannung willen ständig durch irgendwelchen kruden Wendungen, sondern erzählt eine große, runde Geschichte, in der man auch selbst mitkombinieren kann (und dabei mitunter den Ermittlern einen Schritt voraus ist, und zwar nicht nur, weil man im Gegensatz zu ihnen auch die Nebenhandlungen kennt).
Felix Leibrock: Eisesgrün
Knaur; 367 Seiten; 10,30 Euro