Meja Meergrün ist ein freches, tapferes Meermädchen aus der Feder des schwedischen Autors Erik Ole Lindström und hat schon ein paar Abenteuer erlebt, die sie im ganzen Ozean und darüber hinaus berühmt gemacht haben. Diesmal muss es die Kleine, deren Eltern gerade auf Expedition sind, weshalb ihre vorsichtige Schildkröte und ein vorwitziges Seepferdchen auf sie aufpassen, mit einem echten Seeungeheuer aufnehmen: dem Grönorm, vor dem sich der halbe Ozean fürchtet. Der hat nämlich offenbar Mejas Eltern auf ihrer Expedition entführt und mit ihnen auch gleich jene des Seepferdchens Molly. Aber er hat die Rechnung ohne die zu allem entschlossene Nixe gemacht, die nun auf die Suche geht, um das Monster zu besiegen.

Wie es sich für ein anständiges Kinderbuch gehört, kommt es freilich dann ganz anders. Denn natürlich ist der Grönorm nicht böse (im Gegensatz zu drei Klischee-Haien, die er zu besiegen hilft), und zweitens kommt Meja rechtzeitig drauf, um die Erwachsenen, die ebenfalls ausrücken, um ihn dingfest zu machen, eines Besseren zu belehren. Lindström breitet seine abenteuerliche Geschichte auf mehr als 120 Seiten aus (untermalt von Wiebke Rauers' bunten Zeichnungen) - sein Zielpublikum wird also förmlich zum Viellesen gezwungen. Und das ist ja auch nicht das Schlechteste.
Erik O. Lindström (Text) & Wiebke Rauers (Illustrationen):
Meja Meergrün und das sagenhafte Seeungeheuer
Coppenrath; 124 Seiten; ab 6 Jahren; 13,40 Euro
www.meja-meergrün.de