Berlin. Die Zahl der Zeitungsleser in Deutschland ist weiter gesunken. Nach der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse (MA) greifen bundesweit 38,1 Millionen Menschen zur gedruckten Tageszeitung. Das sind im Vorjahresvergleich 1,2 Millionen weniger. Die Blätter erreichen aktuell 53,9 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre (MA 2018: 55,8 Prozent).

"Gedruckte Tageszeitungen" steht als Überbegriff für alle, die sich  aufteilen in die Unterrubriken Kaufzeitungen (Kiosk), überregionale Abozeitungen und regionale Abozeitungen. In den einzelnen Bereichen gab es jedoch auch positive Trends.

So haben überregionale Abozeitungen an Reichweite hinzugewonnen. Die "Süddeutsche Zeitung" nehmen danach 1,28 Millionen Leser täglich zur Hand (plus 30.000). Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" legte um 70.000 auf 830.000 Leser zu, die "Welt" um 40.000 auf 700.000. Mit deutlichem Abstand meist gelesene Zeitung bleibt die "Bild" trotz erneuter Verluste. Das Boulevardblatt wird täglich von 8,63 Millionen Menschen gelesen (MA 2018: 9,42 Millionen).

"FAZ" legt ordentlich zu

Die regionalen Tageszeitungen kommen insgesamt auf 30,9 Millionen Leser täglich (minus 800.000). Trotz des Reichweitenverlustes über alle Blätter hinweg haben einzelne regionale Titel Leser hinzugewonnen. Für die repräsentative Untersuchung wurden knapp 130.000 Menschen (ab 14 Jahre) nach ihrer Nutzung von gedruckten Tageszeitungen befragt. Nicht berücksichtigt sind in der Erhebung E-Paper-Ausgaben und andere digitale Angebote.

Starke Gewinne erzielten seit Jahresbeginn sonntags erscheinende Wochenzeitungen. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" legte um 140.000 auf 830.000 Leser hinzu. Die "Welt am Sonntag" steigerte ihre Reichweite um 120.000 auf 990.000 Leser. Verluste gab es dagegen für die "Bild am Sonntag" mit aktuell 7,17 Millionen Lesern (minus 360.000) und auch für die donnerstags erscheinende "Zeit" mit 1,82 Millionen Lesern (minus 50.000).

Die Wochenmagazine büßten ebenfalls an Reichweite an. Auf jeweils 5,29 Millionen Leser kommen "Der Spiegel" (minus 350.000) und "Stern" (minus 460.000), den "Focus" lesen 3,63 Millionen Menschen, ein Rückgang um 270.000. Zu den Gewinnern zählen vor allem Titel aus den Segmenten Lifestyle für Frauen sowie zahlreiche Zeitschriften, die sich den Themen Essen und Wohnen widmen. Verluste gab es für einen Großteil der Programm-Zeitschriften, Ratgebermagazine für Eltern und Titel aus den Segmenten Wirtschaft und Geldanlage.

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma), ein Zusammenschluss von mehr als 200 Unternehmen der Medien- und Werbewirtschaft, ermittelt mehrmals im Jahr die Reichweiten von Presse und Hörfunk in Deutschland.(apa)