Das "Corona-Halbjahr" 2020 prägt die Auflagenbilanz der österreichischen Tageszeitungen. Keine einzige Kaufzeitung konnte mehr Exemplare verkaufen als im Vergleichszeitraum 2019. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Auflagenkontrolle (ÖAK) hervor. Deutlich zeigt sich aber auch ein Aufwärtstrend bei den E-Paper-Ausgaben. Die Gratis-Titel "Heute" und "oe24" verzichteten ganz auf eine Meldung.

In der ÖAK werden die verkauften E-Papers innerhalb der gesamten Verkaufsauflage erfasst. Mit einer Verkaufsauflage von 650.894 Exemplaren führt die "Kronen Zeitung" weiterhin die Tagestitel an, verlor aber 28.171 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019. Beim E-Paper-Verkauf legte man aber um 4634 Stück auf 36.341 zu. 276.990 Exemplare verkaufte die "Kleine Zeitung" im Schnitt, um 800 weniger; E-Papers setzte man um 8978 mehr ab (40.095). Beim "Kurier" stehen 111.713 verkaufte Exemplare unterm Strich (minus 5271), beim E-Paper betrug das Plus 2256 (auf 12.734). 103.352 für die "Oberösterreichischen Nachrichten" bedeutet einen Rückgang um moderate 314 Stück, bei den elektronischen Ausgaben wuchs man deutlich auf 10.514 (plus 3865).

"Presse" mit geringen Verlusten

Die verkaufte Auflage der "Tiroler Tageszeitung" sank um 2566 auf 74.587, der Verkauf der elektronischen Ausgabe stieg um 505 auf 2084. Minus 2882 Exemplare setzten die "Salzburger Nachrichten" ab; der E-Paper-Verkauf sank um 366 Stück. Die "Presse" lag mit 67.207 um 923 Stück unter der verkauften Auflage des ersten Halbjahres 2019; die elektronische Verkaufsauflage stieg um 5728 auf 21.330. Eine Verkaufsauflage von 55.305 Stück weist die ÖAK für den "Standard" aus (minus 1342), einen Zuwachs beim E-Paper von 2699 (10.409). Die "Vorarlberger Nachrichten" liegen um 1676 Stück unter dem Vergleichszeitraum (55.209), beim E-Paper um 600 darüber (7571). Die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" schließlich verkaufte 6586 Stück pro Ausgabe (minus 224).

Gewachsen ist die verbreitete Auflage der Gratis-Gruppe RMA um 9167 auf 3,354.872 Exemplare. Die "Niederösterreichischen Nachrichten" hatten eine verkaufte Auflage von 91.742. Das liegt um 3185 unter dem Vergleichszeitraum. Für die "Ganze Woche" gab es wieder Einbußen, und zwar in der Höhe von 9685, was eine Verkaufsauflage von 269.262 bedeutet. VGN-Titel wie "News", "Woman", "trend", "tv-media" und "e-media" meldeten Corona-bedingt keine Zahlen. Das "profil", seit 2019 wieder im "Kurier"-Verlag beheimatet, verkaufte im ersten Halbjahr 2020 44.671 Stück pro Ausgabe, ein Rückgang um 8951. Auch der E-Paper-Verkauf sank (um 1796 auf 12.680). "Servus in Stadt & Land" aus dem Hause Red Bull legte während des Lock-Downs, in dem sich viele Menschen der Wiederentdeckung häuslicher Tugenden widmeten, mit einer Verkaufsauflage von 106.684 um 1008 Exemplare zu. (apa)