Sein Name ist für in den Achtzigerjahren Aufgewachsene mit einem gewissen Klang verbunden, oder zumindest mit nostalgischen Erinnerungen. Er klingt nach endlosen Programmzeilen, nach nerviger Fehlersuche, nach Piepen auf dem Kassettenrekorder und nach Spielen in riesigen Pixeln, schwarz-weiß und natürlich ohne Ton. Und es war herrlich!

Sir Clive Sinclair hatte Anfang der Achtzigerjahre mit seinen heute legendären Heimcomputern ZX80, ZX81 und ZX Spectrum eine kleine Revolution ausgelöst. Streng genommen hatte der Technik-Autodidakt aus dem britischen Richmond dafür nichts erfunden, die Bauteile und Technik gab es bereits. Aber nicht zu einem Preis, den man sich so einfach leisten konnte. Als der ZX81 im März 1981 auf den Markt kam, kostete er gerade 69 Pfund.

Dazu ließ Sinclair alles weg, was man seiner Meinung nach nicht brauchte. Statt einem Monitor wurde der etwa 25 mal 20 Zentimeter große Kasten an einen Fernseher angeschlossen. Eine Datasette zum Speichern von Programmen auf Audio-Kassetten gab es vorerst nicht, man musste einen Kassettenspieler verwenden. Sogar den Einschaltknopf ließ Sinclair weg, man zog einfach das Kabel. Ein Move, den man ganz schön oft machen musste, denn das Teil war für seine legendäre Bockigkeit bekannt.

Ein Kilobyte Hauptspeicher

Dafür gab es eine Tastatur-Folie, einen obskuren Basic-Dialekt und ein ganzes Kilobyte Hauptspeicher, das es als Programmierer effizient zu nutzen galt. Wer zu viel Geld hatte, konnte sich eine 16KB-Erweiterung kaufen, ein klobiges Teil, das man hinten ansteckte und das sich durch seinen legendären Wackelkontakt auszeichnete. Eine falsche Bewegung und der ZX81 löste einen Reset aus. Häufiges Speichern war daher an der Tagesordnung. Und dennoch war der ZX81 und sein Nachfolger ZX Spectrum (48 KB Speicher! Farben!) das Werkzeug, das eine ganze Generationen für die neuen Zeiten rüstete.

Bis 1986 brachte Sinclair diverse verbesserte Versionen seiner Rechner heraus. Mit verbauter Datasette oder sogar modernen Flachspeicherkarten. 1986 erwarb Amstrad den Markennamen und vermarktete den Rechner und Nachfolgemodelle bis 1992.

Sinclairs letzter Computer war der Cambridge Z88, welcher in dem von ihm gegründeten Nachfolgeunternehmen Cambridge Computers entwickelt und ab 1987 hergestellt wurde. Doch auch in anderen Bereichen setzet Sinclair seine Zeichen. So baute er mit gewissem Erfolg Sinclair-Taschenrechner und zuletzt das Elektroauto C5, welches sich jedoch als Ladenhüter erwies. Noch 2006 präsentierte er das A-Bike, ein zusammenklappbares Fahrrad (siebe Bild).

Sinclair selbst besuchte nie eine Universität. Schon sein Vater und Großvater waren Ingenieure. Bereits vor der Matura brachte er seinen ersten Bausatz für ein Radio heraus. Er schrieb zahllose Elektronik-Bücher für Bastler. 1983 wurde Clive Marles Sinclair für seine Verdienste von Queen Elizabeth II. in den Ritterstand erhoben. Er war Mitglied und 17 Jahre Vorsitzender des britischen Zweigs von Mensa, einer Organisation für Hochbegabte.

Am Donnerstag starb Sinclair im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit in seinem Heim in London.