Um das drohende Aus der "Wiener Zeitung" als täglich erscheinende Zeitung zu verhindern, hat die Redaktionsversammlung der ältesten noch bestehenden Tageszeitung der Welt eine Koordinationsgruppe namens "Rettet die Wiener Zeitung" eingesetzt. Sie hat zur Aufgabe, alle Ideen und Vorschläge für eine Weiterführung der gedruckten Tageszeitung zu sondieren und zu koordinieren, wie aus einem Schreiben hervorgeht. Mit Expertinnen und Experten sollen diese auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden. Die Redaktion ersucht, der Koordinationsgruppe Zeit zu geben, Alternativen zu den Regierungsplänen zu entwickeln. Die Gruppe wird vom Redakteursausschuss und der Chefredaktion beschickt, während der Betriebsrat mit beratender Stimme unterstützt. Paul Vécsei wurde als Koordinator bestimmt.

Der Gesetzesentwurf der Regierung zur "Wiener Zeitung" sieht vor, dass diese künftig primär online erscheint und nur nach Maßgabe der Mittel auch in Printform. Zudem soll die journalistische Aus- und Weiterbildung im Rahmen eines "Media Hub Austria" ausgebaut und eine Contentagentur bei der republikseigenen Wiener Zeitung GmbH eingerichtet werden. Die Pläne stießen teils auf scharfe Kritik. Eine Petition, die von vielen Größen aus diversen Branchen unterstützt wurde, fordert eine 18-monatige Übergangszeit, in der ein neues Modell zur Fortführung der Zeitung entwickelt werden soll. (apa)