Er könnte erfolgreicher nicht sein. Zumindest nach außen hin. Der koreanische Gründer einer erfolgreichen Spiele-Firma scheint alles im Griff zu haben. Als er eines Tages eine Schulklasse zu Besuch in seinem Büro hat, wird er von einem der Schüler erschossen und stirbt. Motiv? Unklar. Folgen? Gravierend! Schnell wird klar: Im Leben des Gründers scheint einiges schiefgelaufen zu sein.

Waltz gibt einen herrlich bösen Business-Konsulenten. - © Amazon Prime
Waltz gibt einen herrlich bösen Business-Konsulenten. - © Amazon Prime

Schon am nächsten Tag, die Blutspuren sind da noch frisch, taucht ein seriöser Mann im grauen Anzug auf. Er legt einen Vertrag vor, der ihn dazu legitimiert, das Unternehmen weiterzuführen. Als wäre nichts gewesen, nimmt "Regus Patoff" (herrlich böse gespielt von Christoph Waltz) im Chefbüro Platz und beginnt, den Laden umzukrempeln. Dass er nicht einmal weiß, was hier eigentlich erzeugt wird und wie das Business genau funktioniert, scheint ihn nicht zu bekümmern. Die Angestellten trauen jedenfalls ihren Augen nicht mehr.

Der in Wien geborene Waltz ist nicht nur Hauptdarsteller, der zweifache Oscar-Preisträger hat die vorerst achtteilige Serie, basierend auf dem 2015er-Roman des in den USA gefeierten Horrorautors Bentley Little, auch produziert. Zwar ist es ein Comedy-Format, doch die Satire über das moderne Büroleben wird ganz und gar von der Mystery-Komponente überlagert. Denn eines ist klar: Der Konsulent Patoff hat offenbar ein mehr als dunkles Geheimnis. Scheint er doch die Masche mit dem Einmarsch ins Büro frisch Verblichener schon öfters abgezogen zu haben.

Und so feuert er Mitarbeiter, weil sie lieber im Homeoffice bleiben oder "nach verfaulten Blumen riechen", und verlangt von ihnen, dass sie sich im Büro die Schuhe ausziehen. Zwei dieser Mitarbeiter werden von Nat Wolff und Brittany O’Grady gespielt. Ihre Nebenrollen sind es, die die Handlung vorantreiben. Kann Patoff in ihnen seine maliziösen Pläne verwirklichen?

Waltz hat diese Art von Einschüchterungsroutine inzwischen perfektioniert. Er lässt sein übliches finsteres Charisma spielen - genau das, was SS-Standartenführer Hans Landa in "Inglourious Basterds" so köstlich gemacht hat, oder den Kopfgeldjäger Dr. King Schultz in "Django Unchained", oder den James-Bond-Bösewicht Blofeld. Es gibt immer eine sanfte Bedrohlichkeit in allem, was er tut. Sie ist zum Markenzeichen des 66-jährigen Schauspielers geworden. Und auch im "Consultant" gibt es mehr als genug.

Wer oder was ist er?

Was Patoff eigentlich ist, bleibt lange vage. Er könnte ein Roboter oder der Teufel selbst sein. Die Anspielungen auf seine mögliche diabolische Natur sind ziemlich dick aufgetragen: von faustischen Schnäppchen und Rotlicht bis hin zu gewaltsamen Todesfällen und viel Gerede über die katholische Kirche. Nicht alle Fragen werden restlos geklärt.