
Gleich mehrmals gibt es im Juni Gelegenheit, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien zu erleben. Bereits am 15. Juni mit einer konzertanten Aufführung von Jaromír Weinbergers selten aufgeführter Oper "Wallenstein" im Wiener Konzerthaus, beim Dirigenten-Abschlusskonzert im Musikverein am 20. Juni, am 23. Juni. bei der Open-Air-Gala beim "festival.Esterházy" mit Ana María Martínez und Joseph Calleja in Eisenstadt und am 28. Juni bei der traditionellen FM4- Radio-Session im Wiener ORF-RadioKulturhaus.
Am Freitag, den 15. Juni leitet Chefdirigent Cornelius Meister eine Opernrarität im Wiener Konzerthaus: die musikalische Tragödie "Wallenstein" von Jaromír Weinberger nach der gleichnamigen Dramen-Trilogie von Friedrich Schiller.
Der 1896 in Prag geborene Komponist galt als musikalisches Wunderkind und bei seinen Zeitgenossen als Nachfolger Bedrich Smetanas. Seine letzte Oper "Wallenstein" wurde 1937 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt, aber bereits nach wenigen Vorstellungen vertrieben die Nationalsozialisten das Stück des jüdischen Komponisten vom Spielplan und den Komponisten aus dem Land.
Weinbergers "Wallenstein" live auf Ö1
Die nun anstehende Wiener Aufführung von "Wallenstein" ist nach einer szenischen Produktion in Gera 2009 erst die dritte von diesem Stück. Mit Roman Trekel (Wallenstein), Martina Welschenbach (seine Tochter Thekla) Ralf Lukas (Octavio Piccolomini), Daniel Kirch (Max Piccolomini), Edwing Tenias (Illo, Wallensteins Vertrauter; Kapuziner), Benno Schollum (Wrangel, schwedischer Oberst). Beginn ist um 19.30 Uhr, auch live auf Ö1.
Kirill Petrenko, Andrés Orozco-Estrada oder Josep Caballé-Domenech, auch sie mussten einst ihr Können beim Abschlusskonzert der Dirigentenklassen der Universität für Musik unter Beweis stellen. Vielleicht wird auch heuer ein neuer Star bei seiner Diplomprüfung das Publikum begeistern - am 20. Juni im Wiener Musikverein.
Auf dem Programm stehen die 1. Symphonie von Samuel Barber, Sergej Prokofjews "Romeo und Julia" - Auszüge aus den Ballettsuiten, Ottorino Respighis "Feste Romane" und "Der wunderbare Mandarin" von Béla Bartók. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Am Samstag, 23. Juni, gastiert das RSO Wien unter der Leitung von Jochem Hochstenbach beim "festival.Esterházy" in Eisenstadt. Bei einer Open-Air-Gala im Park von Schloss Esterházy steht mit Ana María Martínez und Joseph Calleja ein Sopran-Tenor-Opernpaar auf der Bühne, das weltweit viele Herzen höherschlagen lässt: Die Puertoricanerin Martínez war die Fiordiligi in Salzburg, die Rusalka in Glyndebourne und wird zurzeit als "die schönste Stimme Lateinamerikas" gefeiert. Der aus Malta stammende Joseph Calleja wiederum, mit seinem Faible für den Klang "historischer" Tenorstimmen, ist einer "der" Rodolfos, Edgardos, "Rigoletto"-Herzöge von heute.
Martinez und Calleja in Eisenstadt
Gemeinsam bringen die beiden Werke von Rossini, Donizetti, Verdi, Gounod, Puccini und Bernstein zu Gehör. Radio Ö1 sendet das Konzert in "Stimmen hören" am Donnerstag, dem 28. Juni, ab 19.30 Uhr.