Klagenfurt. Das Schicksal der "Kärntner Tageszeitung" scheint nach 69 Jahren besiegelt. Am Dienstag hat Konkursrichter Herwig Handl erwartungsgemäß das Insolvenzverfahren eröffnet. Das von der SPÖ im Herbst 1945 als "Neue Zeit" gegründete Blatt hatte zuletzt mit heftigen finanziellen Turbulenzen zu kämpfen, der Bilanzverlust 2012 betrug 2,8 Millionen Euro. Geschäftsführer und De-facto-Eigentümer Dietmar Wassermann wird von den Behörden gesucht, nachdem er sich vor drei Wochen den deutschen Behörden entzogen hat, die ihm Mehrwertssteuerbetrug im großen Stil vorwerfen. Er soll gemeinsam mit elf weiteren Beschuldigten den deutschen Fiskus um mindestens 3,8 Millionen Euro geprellt haben. Der 53-Jährige, der in Deutschland schon zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden ist, hat die Vorwürfe stets bestritten.
Auch die Mitarbeiter der "KTZ" haben seit Jahresanfang keine Gehälter mehr ausbezahlt bekommen, auch das Weihnachtsgeld von 2013 ist ausständig.Masseverwalter Gerhard Brandl wird in den nächsten Tagen entscheiden, ob das Unternehmen geschlossen werden muss oder weitergeführt wird. Die Mitarbeiter zeigen sich dennoch optimistisch: Die "Kärntner Tageszeitung" soll weitergeführt werden, erklärte Chefredakteurin Claudia Grabner. Der Masseverwalter habe bereits einen "ersten, schnellen Blick" darauf geworfen und erklärt, die Zeitung werde weitergeführt.