Klagenfurt/Wien. Die Kärntner Tageszeitung (KTZ) wird am Freitag zum letzten Mal erscheinen, ein Antrag auf Betriebsschließung ist gestellt. Das teilte Masseverwalter Gerhard Brandl in einer Aussendung mit. Am Dienstag war das Konkursverfahren eröffnet worden. Schon am Dienstagabend war laut Brandl klar gewesen, dass ohne einen Investor eine Fortführung nicht möglich sei.
Das frühere SPÖ-Parteiblatt steckte schon länger in finanziellen Turbulenzen. Zuletzt war ihm der Geschäftsführer abhandengekommen. Dietmar Wassermann, gegen den ein Haftbefehl der deutschen Justiz wegen des Verdachts des millionenschweren Mehrwertsteuerbetrugs vorliegt, ist offenbar untergetaucht. Ein Insolvenzantrag der Kärntner Gebietskrankenkasse führte schließlich zur Insolvenzeröffnung.
Kein Investor gefunden
Brandl erklärte weiters gegenüber der APA, dass es nicht gelungen sei, einen Geldgeber für das zahlungsunfähige Blatt zu finden. "Investor gibt es keinen und die Kosten für einen Fortbetrieb sind weitaus höher als die vorhandenen Mittel." Drei Tage lang habe man sich bemüht und Gespräche geführt, ohne Erfolg.
Insolvenzrichter Herwig Handl sei bereits informiert, die Genehmigung für den Antrag auf Betriebsschließung sei nur mehr ein "Formalakt", so Brandl. Die Mitarbeiter der Zeitung seien bereits informell von der Betriebsschließung benachrichtigt worden. Es werde aber noch eine Betriebsversammlung stattfinden.