
Wenn sogar der deutsche Privatsender Pro7 über 48 Stunden lang keine Episode der "Big Bang Theory" sendet, dann muss wohl Weihnachten sein. Tatsächlich hat der Sender anlässlich der Feiertage seine geliebten Sitcoms gegen mehr oder minder hochkarätige Blockbuster eingetauscht. Besinnlich wird es am Weihnachtsabend deshalb aber trotzdem nicht. Für Weihnachtsverbitterte gibt es im Hauptabend zuerst die Comicverfilmung "The Amazing Spider Man" (Do., 20.15 Uhr, Pro7) zu sehen, gefolgt von der weiteren Marvel-Produktion "Thor" (Do., 22.50 Uhr, Pro7). Und den krönenden Abschluss des Anti-Weihnachtsabends bildet im Anschluss Quentin Tarantinos blutiges Gemetzel "Machete" (Do. bzw. Fr., 0.50 Uhr, Pro7).
Durchaus klassischer gestaltet sich das Programm hingegen auf vielen anderen Sendern. Da wird "Kevin allein zu Hause" (Do., 12.50 Uhr, Puls4 und 20.15 Uhr, Sat.1) vergessen und später im Nachfolger "Kevin allein in New York" (Do., 14.40 Uhr, Puls4 und 22.20 Uhr, Sat.1) in der Großstadt vermisst. "Die Geister, die ich rief..." (Do., 16.55 Uhr, Puls4) und "Der Grinch" (12.35 Uhr, ATV und 22.25 Uhr, Vox) verbreiten ebenso entsprechende Weihnachtsstimmung. RTL setzt diese Weihnachten hingegen auf Gelb: Die Minions treiben in "Ich - einfach unverbesserlich" (Do., 20.15 Uhr, RTL) und tags darauf in der Free-TV Premiere "Ich - einfach unverbesserlich II" ihr Unwesen und stehen darin Superschurke Gru treu zur Seite. Auch "Der Hobbit 2 - Smaugs Einöde" (Fr., 20.15 Uhr, ORFeins/
Sat1) feiert Free-TV Premiere. Martin Freeman ist darin als Hobbit Bilbo Beutlin gemeinsam mit den Zwergen zwar gerade aus der unterirdischen Orkstadt entkommen, muss nun jedoch durch den Düsterwald, wo er nicht nur von den Elben gefangen genommen wird, sondern auch Bekanntschaft mit dem Drachen macht.
Einen für Weihnachten thematisch passenden Abschluss bildet am ersten Feiertag sodann noch der Romantikklassiker "Tatsächlich Liebe" (Fr., 20.15 Uhr, Puls4 und 23.25 Uhr, ZDF). Spannend wird es hingegen in der neuen Folge "Tatort: Benutzt" (Sa., 20.15 Uhr, ARD/ORF2), die ein Rätsel für die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) bereithält: Der Finanzberater Lessnik wurde ermordet und die Spuren führen zu einem ehemaligen Geschäftspartner, ein gewisser Karsten Holler. Dieser wurde jedoch bereits vor sechs Jahren offiziell für tot erklärt, nachdem er bei einer Motorradtour mit Lessnik durch die Sahara spurlos verschwand. Es beginnt die Jagd nach einem "Untoten", wobei die Ermittler aber weder die neue Identität noch den Aufenthaltsort des Verdächtigen kennen. Nur einen Tag später gibt es schon die nächste Premiere: Im "Tatort: Wer bin ich?" (So., 20.15 Uhr, ARD/ORF2) steht Ermittler Felix Murot im Mittelpunkt. Er kämpfte bereits früher gegen Halluzinationen an und zweifelt plötzlich an seiner eigenen Identität, was Murot (Ulrich Tukur) selbst zum Verdächtigen werden lässt. Ein neues Tatort-Experiment des Hessischen Rundfunks, auf das sich die Zuseher freuen können. Die Weihnachtsfeiertage bieten in diesem Jahr auch die Möglichkeit, das immer beliebter werdende Binge-Watching zu zelebrieren: Arte zeigt zum Beispiel alle Folgen der mit sieben Emmys prämierten britischen Miniserie "Little Dorrit" (Do. und Fr., jeweils ab 20.15 Uhr, Arte), aus dem Jahr 2008, die auf den gleichnamigen Romanen von Charles Dickens basiert. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die im London der 1850er Jahre in einem Schuldgefängnis lebt und arbeitet.
Und schließlich hält der ORF noch einen besonderen Programmschwerpunkt für die Feiertage bereit: Die Dokutrilogie "Die Hörbigers - Eine Schauspieldynastie" (Fr., Sa. und So., 20.15 Uhr, ORFIII) eröffnet den umfassenden Themenschwerpunkt zur berühmten Schauspielfamilie. Insgesamt 27 Sendungen beziehungsweise über 40 Stunden Filmmaterial erzählen vom Leben und Schaffen der Schauspieler. Insgesamt ist es ein ausgeglichenes und abwechslungsreiches Programm, das die TV-Sender anlässlich der Feiertage vorbereitet haben. Ab Montag ist der Zauber schon wieder vorbei und zumindest auf Pro7 kehrt der Alltag ein. Mit Folgen von "How I Met Your Mother", "Two and a half Men" und natürlich der "Big Bang Theory" in Endlosschleife.