Wien. Zeitunglesen und Kaffeehäuser gehören seit jeher zusammen. Gerade die "Wiener Zeitung" mit ihrer mehr als 310-jährigen Geschichte ist aus den Wiener Kaffeehäusern nicht wegzudenken. Ist doch das Auflegen von Zeitungen in den Kaffeehäusern seit knapp 300 Jahren Tradition. Die Wiener konnten erstmals 1720 im "Kramerischen Kaffeehaus" am Wiener Graben gratis Nachrichten aus aller Welt konsumieren. Seit Freitag und noch bis zum 24. Jänner findet heuer die zweite "Woche des Zeitungslesens in Wiener Kaffeehäusern" statt. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und die Fachgruppe der Wiener Kaffeehäuser haben diese Initiative ins Leben gerufen, um auf die Gemeinsamkeiten des Mediums Zeitung und der Wiener Kaffeehauskultur hinzuweisen. Denn sowohl Zeitungen, Magazine als auch Kaffeehäuser sind wesentliche Orte der Debatte in Österreich.
Die Kaffeehausgäste in Wien finden in dieser Woche ein besonders vielfältiges Angebot an Zeitungen und Magazinen vor und mit drei hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen wird die Debattenkultur gepflegt. Der Eintritt ist kostenfrei. An der Initiative beteiligten sich rund 90 Wiener Kaffeehäuser und 35 Printmedien.
Coworking-Space Kaffeehaus
Unter dem Titel "Das Kaffeehaus als Coworking-Space 2.0" diskutieren prominente Kaffeehaus-Gäste am Montag, 18. Jänner um 19 Uhr im Café Museum (Operngasse 7) über das Café als Arbeitsplatz und Meeting-Raum für Meinungsmacher aus Politik, Wirtschaft und Medien.
Am 19. Jänner 2016 wird das Cafe Korb (Brandstätte 9) um 19 Uhr zum Marktplatz der Meinungen. Unter der Moderation von "News"-Redakteurin Julia Schnizlein befassen sich die Diskutanten mit diesen Themen: Liefern Zeitungen und Magazine mit Meinungsstücken einen Mehrwert gegenüber 140-Zeichen-Tweets? Wie viel Polarisierung dient dem Diskurs? Oder gibt es vielleicht zu viele gleichgebürstete Meinungen? Darüber sprechen "Die Presse"-Kolumnist Rudolf Taschner, "profil"-Herausgeber Christian Rainer, "nzz.at"-Chefredakteur Michael Fleischhacker, und der Wien-Korrespondent der "Oberösterreichischen Nachrichten" Christoph Kotanko.
Die Zeitung von morgen
Eine hochkarätig besetzte Runde von Chefredakteuren trifft sich am 20. Jänner um 19 Uhr im Café Prückel (Stubenring 24) zur ehrlichen Blattkritik über die Zeitung von morgen. Darüber hinaus diskutieren Rainer Nowak ("Die Presse"), Andreas Koller ("Salzburger Nachrichten"), Antonia Gössinger ("Kleine Zeitung"), Eva Weissenberger ("News") und Helmut Brandstätter ("Kurier") darüber, welche Inhalte der Medienkonsument in fünf Jahren in der Zeitung lesen will - hoffentlich mit einer guten Melange.