Jedes Jahr werden junge Künstler eingeladen, die Premieren der Staatsoper mit Bildern zu begleiten, die von den jeweiligen Opern inspiriert sind.

In der Saison 2006/07 werden die Ausstellungen im Gustav-Mahler-Saal statt finden, den Husslein dafür am geeignetsten hält. Und - "zufällig", wie Husslein sagt - werden es ausschließlich Malerinnen sein, die sich von den fünf Premieren inspirieren lassen.

Das nämlich ist Holender wichtig: Die zur Premiere kommenden Opern dienen als Inspirationsquelle, nicht als Vorlage für die Bilder: Sängerporträts, gemalte Opernszenen etc. sind nicht erwünscht, ein assoziativer Umgang mit den jeweiligen Opern hingegen umso mehr.

Die Künstlerinnen und die Opern:

- Isa Schmidlehner (1971 in Wien geboren): "Otello" von Giuseppe Verdi, ab 19. Oktober;
- Martina Steckholzer (1974 in Sterzing geboren): "Arabella" von Richard Strauss;
- Katrin Plavcak (1970 in Gütersloh geboren): "Manon" von Jules Massenet;
- Esther Stocker (1974 in Schlanders geboren): "La Fille du régiment" von Gaetano Donizetti;
- Maja Vukoje (1969 in Düsseldorf geboren): "Boris Godunow" von Modest Mussorgski.

Agnes Husslein kuratiert das Projekt ehrenamtlich, die Staatsoper bezahlt den Malern die Materialkosten.

Die Bilder werden jeweils bis zur nächsten Premiere zu sehen sein. An einen Ankauf durch die Staatsoper ist nicht gedacht.

Dass es sich ausschließlich um Malerei und nicht um andere Formen der Bildenden Kunst handelt, erklärt Husslein damit, dass sich die Malerei, nachdem sie längere Zeit für die jungen Künstler weniger Bedeutung gehabt hat, ihren Stellenwert zurückerobert hat.

Als Kooperation mit der Österreichischen Galerie Belvedere, der Agnes Husslein ab 1. Jänner 2007 vorstehen wird, will Holender das Projekt nicht sehen: "Mir ist die Agnes Husslein wichtig, was sie sonst noch macht, ist für mich nicht so relevant", sagt Holender

Geplatzt sind hingegen zwei andere Ausstellungen im Jahr 2007: Die große Mahler-Schau hat sich als unfinanzierbar erwiesen, und die Karajan-Ausstellung kommt nach dem Rückzug der Karajan-Stiftung nicht zustande.