Irgendwo mitten im Pazifik. Auf einem kleinen Archipel hat ein smarter Konzerncampus sein Zuhause. Es ist eines jener Unternehmen, das kritische Menschen sofort misstrauisch macht: viel Technologie, viel Geld, an der Spitze ein Chef, der ebenso bemüht ist, hip zu sein, wie seine Belegschaft zwanglos und familiär. Nachdem der Kontakt zu einem amerikanischen Kriegsschiff vor dem Eiland abbricht, wird eine Spezialeinheit losgeschickt, um zu erforschen, was da eigentlich passiert ist. Doch bei der Ankunft in Helikoptern werden diese unerwartet vom Himmel geschossen. Als Überlebender hinter feindlichen Linien gelandet, startet "Ghost Recon: Breakpoint".

Das Spiel von Publisher Ubisoft ist ein Taktik- und Lootshooter mit Rollenspielelementen. Während man Gegner ausschaltet, feindliche Camps einnimmt und Schätze sucht, erfährt man nach Absolvierung diverser Missionen nach und nach die Hintergründe der Geschichte. Den Erzfeind und ehemaligen Waffenbruder spielt dabei der aus der Fernsehserie "The Walking Dead" bekannte Schauspieler Jon Bernthal.

Die Aufgaben kann man alleine oder im Kooperationsmodus mit bis zu drei weiteren Spielern absolvieren. Extra dafür gibt es sogar eine eigene Lobby, in der man sich mit seinem Avatar mit anderen Spielern austauschen kann.

"Ghost Recon: Breakpoint" bietet alle Tugenden guter Taktikshooter. Auf seinen Missionen kann man versuchen, so unauffällig wie möglich Gegner um Gegner auszuschalten oder im Sturmangriff alles platt zu machen. Die klassische Taktik des Anschleichens und unauffälligen Ausschaltens von Gegnern wird bei "Breakpoint" allerdings durch Drohnen erschwert. Denn diese sind nicht nur gut darin, den Spieler zu erspähen, sondern können ordentlich viel Gewehrsalven einstecken, was wiederum jeglichen Versuch zunichtemacht, den Einsatz unauffällig zu absolvieren. Mit an Bord ist auch ein klassischer Multiplayer-Modus, in dem Teams à vier Personen gegeneinander antreten.

Grafik gewohnt gut

Die Grafik ist - für Ubisoft typisch - sehr gut, allerdings hat es keine offensichtliche Weiterentwicklung seit den letztjährigen Titeln des Verlegers wie "Assassin’s Creed" oder "Far Cry" gegeben. Unangenehm fällt auf, dass man selbst im Solomodus gezwungen ist, mit dem Internet verbunden zu sein. Besonders lästig ist das, wenn das Spiel aufgrund von Serverproblemen auf diese Weise unspielbar wird.

In der medialen Kritik steht das integrierte Mikrotransaktionssystem. Bei diesem kann man das Aussehen der Spielfigur verändern sowie Waffen und Fahrzeuge kaufen. Das dafür nötige Spielgeld erhält man einerseits durch die Absolvierung von Missionen. Andererseits kann man es auch mit echtem Geld kaufen. Im Prinzip muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sein Erspartes für Kosmetik ausgeben will.

Kurzfristig war es aber in der Frühversion des Spiels offenbar möglich, auch Fähigkeiten mit Spielgeld zu verbessern, womit verbesserte Siegeschancen in direktem Zusammenhang mit gezahltem Geld standen. Davon war aber bereits am Donnerstag nichts mehr zu sehen.

"Ghost Recon: Breakpoint" wurde der "Wiener Zeitung" vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Das Spiel
erscheint heute, Freitag, für PS4, Xbox One und PC.