Das Theater an der Wien zeigt ab 16. März ebenfalls die herkömmliche Fassung des "Fidelio" in der Inszenierung von Christoph Waltz, Dirigent ist Manfred Honeck. Zuvor, am 17. Februar, hat Christian Josts Oper "Egmont" Premiere - die Vertonung eines Stoffs, für dessen Bearbeitung durch Johann Wolfgang von Goethe Beethoven eine Schauspielmusik geschrieben hat, die am 9. Mai zu hgören sein wird. Auch Beethovens Oratorium "Christus am Ölberge" wird im Theater an der Wien aufgeführt (29. Februar).

Die Stadt Wien feiert "WienBeethoven2020", ohne allzu genau zu definieren, was damit gemeint ist. In der Beschreibung heißt es etwa: "Mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen, zu begeistern und zu berühren, wurde das vielfältige und umfassende Programm von Wien-
Beethoven2020 zu Ehren des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven gestaltet." Und: "Mit dem vielfältigen Programm WienBeethoven2020 feiern wir ein ganzes Jahr lang Beethoven. An allen möglichen und auch nur scheinbar unmöglichen Orten sollen Menschen mit seiner Musik erreicht werden. Denn: Beethoven gehört uns allen."

Nur erschließt sich nicht ganz, was konkret dahinter verbirgt. Ein Beethoven-Fest der Stadt Wien dürfte es nicht sein, denn das Programm listet im Wesentlichen die Konzerte in Musikverein und Konzerthaus sowie die Opernaufführungen und Ausstellungen auf, sodass es scheint, die Stadt Wien habe sich lediglich den Beethoven-Vorhaben der diversen Häuser angeschlossen.

Allerdings gibt es zahlreiche Unternehmungen didaktischer Natur, vor allem in Form von Vorträgen und Diskussionen. Außerdem lädt ein Beethoven-Spaziergang zur individuellen Erkundungen ein. Er bietet u. a.: "Schiller-, Goethe-, Mozart-Denkmäler; Albertina mit ihren großartigen Kunstausstellungen und habsburgischen Prunkräumen; Sammlung Alter Musikinstrumente, Neue Burg", aber immerhin auch das Wiener Beethoven-Zentrum in der Probusgasse.

Kuchen, Marmelade und Wein

Wer den Beethoven-Spaziergang absolviert hat, bekommt vielleicht Lust auf einen Beethoven-Kaffeewürfel der Bäckerei Ströck, eine Beethoven-Marmelade von Staud oder einen Beethoven-Grünen-veltliner vom Weingut Cobenzl. Immerhin soll Beethoven ja dem Wein tüchtig zugesprochen haben.

Außerdem legt der "BTHVN2020-Musikfrachter" ab, um vom 12. März bis 20. April eine musikalische Flussfahrt entlang Beethovens Reiseroute Bonn-Wien zu unternehmen und Menschen an seinen zwölf Anlegestationen zum Mitmachen und Zuhören einzuladen.

Auch Baden war eine Beethoven-stadt: Dort zeigt man im Kaiserhaus bis 20. Dezember die Ausstellung "Mythos Ludwig van", dazu gibt es zahlreiche Konzerte, etwa auch auf Beethovens Hammerflügel, dazu Lesungen, Führungen und Beethoven-Wanderungen für alle, die sich dem Genius auch außerhalb Wiens nähern wollen.