Den von der Coronakrise massiv betroffenen Wiener Sängerknaben wurde bereits Soforthilfe zugesagt. Das hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Montag mitgeteilt. Konkret wurden aus dem "Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen (NPO)" 431.000 Euro zugesagt, teilte sie mit.
Die Hälfte der NPO-Mittel ist laut Mayer bereits ausbezahlt worden. "Darüber hinaus steht das Kulturressort seit Wochen im engen direkten Austausch mit den Sängerknaben, etwa in Bezug auf die ausgefallenen Engagements bei der Hofmusikkappelle. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. Der Bund bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt der Wiener Sängerknaben - gerade in dieser Krise", versicherte die Staatssekretärin.
Auch die Stadt hat angeboten, den durch corona-bedingte Absagen von Tourneen und Auftritten finanziell in Bedrängnis geratenen Verein finanziell zu unterstützen. Prinzipiell würde Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bis zu einer Million Euro locker machen, um den weltberühmten Knabenchor zu retten.
Zwei Millionen Euro Verlust
Die Auftritte des weltberühmten Knabenchors wurden bis Weihnachten abgesagt. Die Wiener Sängerknaben sind laut ihrer Homepage "ein gemeinnütziger Verein ohne öffentliche Subventionen." Weiter heißt es dort: "Solange die Chöre nicht auftreten können, haben wir kein Einkommen, das wir dringend benötigen, um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu finanzieren: Bis Jahresende verlieren wir voraussichtlich zwei Millionen Euro."
Zuletzt wurde bereits entschieden, dass die Schule der Wiener Sängerknaben künftig eine Bildungsanstalt für Darstellende Kunst wird. Der seit 20 Jahren laufende Schulversuch an der Einrichtung wurde ins Regelschulwesen übernommen. Die Umwandlung sei "mehr als symbolischer Beitrag", der Institution über die Krisenzeit hinweg zu helfen, hatten Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Schuldirektor Hans-Christian Granaas versichert. (apa)