Die Amtsinhaber der beiden am Wochenende ausgeschriebenen Topjobs im heimischen Kulturbetrieb wollen weitermachen.

WUK droht Frauenzentrum mit Aussperrung =

Wien (OTS) - "Nachdem der Vereinsvorstand des WUK über die Köpfe des Frauenzentrums hinweg mit der Stadt Wien einen aus unserer Sicht rechtswidrigen Mietvertrag über das WUK ausverhandelt hat, leistet er sich nun eine weitere Ungeheuerlichkeit: Er möchte uns einen ‚Leihvertrag‘ aufoktroyieren, der das Frauenzentrum unter die Kuratel des WUKs stellen würde. Das werden wir nicht akzeptieren". Bei Nichtunterzeichnung des Vertrags droht der WUK-Vorstand dem Frauenzentrum mit Aussperrung aus den bereits renovierten Vereinsräumlichkeiten. Damit ist die 42jährige Geschichte eines der ältesten selbstbestimmten, autonomen Frauenräume Europas massiv bedroht.

Der Hintergrund: Das Frauenzentrum (FZ) verfügt seit 1981 im Gebäudekomplex Währinger Straße 59, der der Stadt Wien gehört, über ein abgeschlossenes Stiegenhaus sowie einen eigenen straßenseitigen Eingang. Das FZ (Stiege 6) ist mit dem Verein WUK (Stiege 1-5) weder rechtlich noch faktisch verbunden.

Im Rahmen der aktuellen Renovierung des Gebäudekomplexes Währinger Straße 59 durch die Gemeinde Wien tritt der Verein WUK als alleiniger Verhandlungs- bzw. Vertragspartner gegenüber der Gemeinde Wien auf und hat unter Ausschluss des FZ mit der Stadt Wien einen Mietvertrag über den gesamten Gebäudekomplex ausverhandelt. Das FZ geht davon aus, dass der Mietvertrag zwischen Stadt Wien und WUK keine Rechtsgültigkeit hat, weil er über eine dritte Rechtsperson hinweg unterzeichnet wurde - was rechtlich völlig unmöglich ist.

Aus Sicht des FZ agiert der Verein WUK auch ohne Rechtsgrundlage, wenn er meint, dem Verein FZ Vorschriften machen zu können oder Verträge wie den nun vorliegenden Leihvertrag aufzwingen zu können. Dieser Leihvertrag würde aufgrund der hohen Kosten, die damit vom Frauenzentrum zu bezahlen wären, die weitere Existenz des FZ massiv gefährden. Das FZ erhält seit Jahrzehnten keinerlei Subventionen für seine Vereins-tätigkeiten.

Die Vorgangsweise des WUK ist eine ungeheuerliche Anmaßung des Vorstands eines alternativen Werkstätten und Kulturhauses, das sich noch vor einigen Wochen mit dem Slogan "Kultur ist Widerstand" an seiner Gebäudefassade schmückte und nun derartige Maßnahmen gegen den Widerstand von Frauen setzt.

Das FZ fordert das WUK und die Stadt Wien auf, die Eigenständigkeit des FZ als autonomen feministischen Ort und das FZ als langjährige Bestandsnehmerin der Räume der Stiege 6 der Währinger Straße 59 zu respektieren und dem FZ den Zugang zu seinen Räumen zu garantieren.

"Wir Frauen, Lesben, Migrantinnen und Mädchen vom Frauenzentrum Wien werden uns mit aller Kraft gegen diese vertragliche ‚Zwangsverheiratung‘ mit einem hoch subventionierten WUK wehren. FZ bleibt!"

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Rückfragehinweis:
FZ, Kommunikationszentrum für Frauen Lesben Migrantinnen und Mädchen
Tel: 0664-6408568,
http://frauenlesbenzentrum-wien.at
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OTS0034 2023-04-04/09:31

, bestätigten beide dem "Kurier" (Dienstag-Ausgabe). (apa)