Krems. Am Donnerstag letzte Woche hat Jutta M. Pichler noch den zehnjährigen "Geburtstag" des Karikaturmuseums Krems gefeiert, nun verlässt sie das seit 2006 erfolgreich geführte Haus auf eigenen Wunsch. Neuer Direktor wird Gottfried Gusenbauer, teilte das Museum am Mittwoch mit. Er will das Karikaturmuseum als wichtiges Kompetenzzentrum für Zeichenkunst und Bildliteratur nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa weiter positionieren und etablieren.
Austausch und Kooperationen mit internationalen Ausstellungshäusern sollen weiterhin forciert und das Netzwerk mit internationalen Künstlern vertieft werden. Die seit mehr als zehn Jahren vom Land Niederösterreich ausgebaute, hochkarätige Sammlung sei dabei von großer Bedeutung. Gusenbauer wird sein Amt zu Jahresbeginn 2012 antreten.
Comic als Kunstform künftig etablieren
Gusenbauer ist seit 1995 für Medienstudios im Offenen Kulturhaus Linz verantwortlich und hatte Lehraufträge an der Kunstuniversität Linz und der Fachhochschule St. Pölten. Seine Leidenschaft für Karikatur und Comics wurde schon früh geweckt - die Bibliothek in seinem Elternhaus enthielt neben Wilhelm Busch und Loriot eine Menge "Schundheftln", die ihn faszinierten. Als Autodidakt fertigte er auch selbst Zeichnungen und Comics an. Als Zeichner ist er Mitglied der Linzer Künstlervereinigung Maerz.
Seit elf Jahren beschäftigt sich Gusenbauer intensiv mit der österreichischen Zeichnerszene. Er gründete den Kunstverein für Comic und Bildliteratur und fungiert als Herausgeber der Comic-Zeitschrift "lin-c". Seit 2009 leitete er das Nextcomic Festival Linz. Großes Anliegen ist ihm, die narrative Zeichnung in die Hochkultur zu holen, sowie die Anerkennung des Comic als Kunstform.