Wien.Mit dem aus Kärnten stammenden Literaten Werner Kofler ist am Donnerstag nach langer Krankheit ein Künstler gestorben, der immer wieder seinen Zorn auf die Gesellschaft und ihre Oberflächlichkeit, ihre Bigotterie und ihre Verdrängungsmechanismen vermittelte. Der am 23. Juli 1947 in Villach geborene Kofler stammte als Sohn eines Kaufmanns aus einfachen Verhältnissen und war seit den 60er Jahren literarisch tätig. Ab 1968 lebte er in Wien.

Der Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst erster Klasse war angriffslustig. Sein literarischer Furor erinnerte viele an Thomas Bernhard. Der Villacher hat die Literatur als "Verbrechensbekämpfung" tituliert, seine Stücke als "Irrsinnskunststücke" und "Racheakte" bezeichnet. Kofler übte Kritik an der Zerstörung der Umwelt, an den Medien und vor allem an der gelebten Verdrängung der Nazi-Vergangenheit Österreichs.

So kreist das Stück "Versuche, das Land des Lächelns kaputtzumachen. 1. Versuch." des Erzählers, Lyrikers, Hörspielautoren und Dramatikers um Erinnerungen, es ist eine Collage aus Textmaterial. Für das Stadttheater Klagenfurt schrieb er 2001 "Tanzcafe Treblinka". Weitere Werke: "Örtliche Verhältnisse" (1973), "Herbst, Freiheit" (1994) oder "Kalte Herberge" aus 2004.