Dives, das sind Viktoria Kirner, Tamara Leichtfried und Dora de Goederen - drei in Wien lebende junge Frauen. Das Trio fand sich 2015 beim Pink Noise Girls Rock Camp in Linz und bildet seit Anfang 2016 zusammen die Band.
Wie der Titel des nun vorliegenden Debütalbums, "Teenage Years Are Over", schon andeutet, sind Dives in der Zwischenzeit zu einer selbstbewussten Formation gereift, die nicht mehr (nur) über diverse Verrücktheiten des Jungseins singt, sondern in ihren Songs immer öfter gegen all die Verrücktheiten der Gegenwart Stellung bezieht, die einen schon ein wenig wütend und renitent machen können. Dabei spielen Dives ganz selbstverständlich und überaus charmant exakt die Musik, die sie spielen wollen - und das ist geradliniger, zum Teil durchaus lärmender Indierock der Do-it-yourself-Schule.
Vom umtriebigen musikalischen Indie-Tausendsassa Wolfgang Möstl produziert, bedienen sich Dives für ihren abwechslungsreichen und spannenden Stilmix mit Vorliebe bei Garagenpunk und Surfpop und ergänzen das mit überzeugender Riot-Grrrls-Ästhetik. Im erfrischenden Spiel mit Referenzen und diversen Widersprüchen offenbart die All-female-Band einen freigeistigen Frohsinn und femininen Optimismus, den man nur selten in diesem von Gitarren und Schlagzeug geprägten Rockentwurf hört.
Rollenklischees werden mit Riffs, Beats und ein wenig Noise so lässig wie gekonnt umschifft, das weibliche Selbstbewusstsein aber mit Stolz und Haltung zur Schau gestellt. Das ist Rock-n-Roll-Feminismus, wie er sein soll. Bei aller Lust zum Aufruhr verführen die zehn Songs auf "Teenage Years Are Over" aber auch mit mehr als einer Prise Pop-Appeal. Die drei jungen Frauen stehen dabei mit je beiden Beinen fest auf dem unsicheren Boden des 21. Jahrhunderts und blicken den mitunter bitteren Wahrheiten der Gegenwart und den oft düsteren Vorhersagen der Zukunft furchtlos ins Auge. Ihre kraftvollen und unverbrauchten musikalischen Töne sind die Antwort.