Um das Haar in der Suppe gleich zu erwähnen: Die dünnen Synthie-Streicher hätte es nicht gebraucht. Hier und da eingesetzt, wirken sie wie billiges Holzfurnier in dem fein gedrechselten, akustischen Trio-Jazz. Doch zum Glück setzt es solche Irritationen nur am Beginn des Debütalbums von Isfar Sarabski. Der bevorzugte Tonfall des 31-jährigen Aserbaidschaners: ein Jazz, der freundliche Melodien mit vertrackten Grooves und weltmusikalischer Würze vereint. Erinnert ein wenig an den Jazz des armenischen Tastentigers Tigran Hamasyan, doch ohne dessen herbe Polyrhythmik.

Unter dem Titel "Planet" schlägt Sarabski allerdings auch einige stilistische Haken, beweist seine Lust an souligem Funk ("G-Man") ebenso wie an süffigen Klassikanleihen ("Swan Lake") und Grooves im Sinne von Herbie Hancocks Head-Hunters-Zeiten ("Transit"). Insgesamt: das erfreuliche Debüt eines musikalischen Weltenbummlers mit prägnantem Akzent.