Seine Zeit als Geheimtipp hat das Quartett aus dem texanischen Austin längst hinter sich gelassen. Viele Jahre und Alben lang wirbelte die Band mit großer Spielfreude Genres und Stile durcheinander und verknüpfte Pop, Wave, Soul, Funk, Blues und (Indie-)Rock zum unverwechselbaren Spoon-Sound.

Nach ambitionierten Experimenten mit Synthesizern und Elektronik docken die vier Amerikaner mit ihrem zehnten Studioalbum nun wieder an ihre Vergangenheit an und hauchen dem Genre Rockmusik dabei neues Leben ein. Die Rückkehr zur unverwechselbaren Band-Trademark - dem gekonnten Spiel mit Dynamik, Druck, Rhythmus und Melodie - geht Hand in Hand mit einem fiebrigen Bekenntnis zum klassischen Gitarren-Rock. "Bei der besten Rockmusik geht es nicht darum, die richtigen Patches und Samples zu wählen. Es geht darum, was passiert, wenn sich vier Musiker in einem Raum mit ihren Instrumenten treffen und eine gute Zeit haben", meint Bandleader und Sänger Britt Daniel.

Die Band spielte die Songs von "Lucifer On The Sofa" im Studio so oft und so lange, bis sie für sie perfekt klangen. Perfekt heißt in diesem Fall aber roh, ungeschliffen, aufregend, druckvoll, von jedem überflüssigen Ballast und Beiwerk befreit und doch überaus eingängig. Messerscharfe Gitarrenriffs, groovende Bassläufe und zackige Schlagzeug-Beats bilden das Sound-Fundament für Britt Daniels verführerisch aufgekratzte Stimme, die aber auch im Crooner-Modus bestens funktioniert.

"Lucifer On The Sofa" ist eine Songsammlung, die jedem der zehn Tracks den passenden Sound verleiht. Die Songs schlagen trotz der prägnanten Rock-Grundierung immer wieder überraschende musikalische Haken und schaffen es, altvertraut und zugleich frisch zu klingen. "The Hardest Cut" überzeugt als kantiger Rocksong und "Held" als gelungenes Cover des gleichnamigen Smog-Songs, während bei der atmosphärischen Ballade "Astral Jacket" mit viel Hall und Space gearbeitet wird. Eigentlich nichts Neues - und doch sehr überzeugend.