810.337 Euro sind durch die Eintrittskarten der 40.000 Besucher (mit 3G-Regel) beim Benefizkonzert "We Stand With Ukraine" im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Samstagabend mit zahlreichen heimischen Acts von Seiler & Speer über Wanda und Pizzera & Jaus bis Bilderbuch zusammengekommen, die der Volkshilfe und "Nachbar in Not" übergeben wurden, zusätzlich gingen während des Konzerts auch noch Spendenkörbe durchs Publikum. Das auch deshalb, weil der Eintritt für einen ganzen Tag Musik mit 19,91 Euro (der Preis erinnerte an das Jahr 1991, in dem die Ukraine unabhängig wurde) vergleichsweise billig war. Außerdem wurden auch Einnahmen aus der Gastronomie oder dem Merchandising gespendet.
Im Stadion vor Ort konnte man sich nicht nur mit eigens gestalteten Friedens-T-Shirts eindecken, sondern auch Sonnenblumen (die Nationalblumen der Ukraine) erwerben oder sich beim Facepainting das Gesicht gelb und blau anmalen lassen. Zudem wurden für das Konzert extra angefertigte FFP2-Masken in kräftigem Gelb gratis verteilt. Das Publikum war dabei ebenso bunt gemischt wie die Musik-Acts: Rockfans in Lederjacke standen neben Hip-Hop-Anhängern der jüngeren Generation oder ganzen Familien.
Neben dem Benefizgedanken war es vor allem eine politische Botschaft der beteiligten Musiker in Richtung Ukrainer und Wladimir Putin, die sie laut aussprachen oder auch in ihre Liedern einfließen ließen. "Wir setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Frieden, für die Demokratie, ein starkes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine, die von der russischen Armee angegriffen wurde, ein Zeichen der Solidarität mit Menschen in Not, die vor diesem furchtbaren Krieg fliehen müssen", sagte denn auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der ebenfalls auf die Bühne kam und appellierte: "Dieser Krieg muss gestoppt werden. Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg!" Und er stellte fest, dass jeder Ton des Benefizkonzerts letztlich klarmache: "Der Frieden wird sich durchsetzen. Die Demokratie wird sich durchsetzen. Die Freiheit wird sich durchsetzen."
Neben einem höchst emotionalen Auftritt von Lina Barinova und Daria Dalichuk vom Hilfsverein "Youkraine", die mit aufwühlenden Worten den Opfern des Krieges gedachten und ihre Rede mit einer Schweigeminute beendeten, schickte sogar "Live Aid"-Gründer Bob Geldof eine Videobotschaft nach Wien: "Ich gratuliere euch zu dem, was ihr heute macht", so der irische Aktivist und Musiker. "Aber niemand hat seinen Frieden, wenn er nicht in Freiheit lebt." Und den Abschluss bildete ein gemeinsamer Auftritt aller beteiligten Künstler mit John Lennons "Imagine". (apa)