The Ninth Wave aus Glasgow hätten sich in prä-pandemischen Zeiten besser anders genannt - auch wenn ihr Bandname vermutlich an ein Werk des russisch-armenischen Malers Ivan Aivazovsky angelehnt ist.

Mit ihrem Debüt "Infancy" (2019) jedenfalls begeisterten Sänger Haydn Park-Patterson und Co mit großem Pop auf den Spuren der 1980er Jahre, der dringlichen Post-Punk mit Indie-Rock der Marke Arcade Fire kombinierte. Außer Hits, Hymnen und Himmelssturm hörte man nur Hits, Hymnen und Himmelssturm. Der Haken: Der Weltöffentlichkeit war das egal. The Ninth Wave verkamen unter ferner liefen.

Leider erschien nun auch der Nachfolger wieder unter erschwerten, patscherten Bedingungen. Die Band gab im Vorfeld der Veröffentlichung ihre letzten Konzerte und eine Pause auf unbestimmte Zeit bekannt.

Musikalisch wird mit Songs wie "Hard Not To Hold You" zwar noch einmal der Himmel gestürmt. Abseits der bewährten Hitformel und neben dräuend getrommelten Industrial-Stücken wie "These Depopulate Hours" nehmen diesmal aber etwa auch Interludes mit Stummfilmklavier das Tempo heraus.

"Heavy Like A Headache" (Distiller Records) kommt mit seinem gut zur Zeit passenden Titel als Schwanengesang daher. Diese Band war Schottlands bestgehütetes Geheimnis. Jetzt ist sie nicht mehr.