Der besondere Dank für dieses neue Album, dem achten von Clara Luzia, gilt diesmal der eigenen Ehefrau. Schlagzeugerin Catharina Priemer-Humpel, mit der Clara seit vielen Jahren liiert ist, sorgt für buchstäblich helle Momente. Da sich "Cathi", wie Clara in einem Blog erzählt, darüber beklagt habe, "immer ,traurige Indie-Lieder‘ mit mir spielen zu müssen", habe sie auf Aufforderung kurzerhand (und das kann man bei der versierten Drummerin wörtlich nehmen) einen fröhlichen Song geschrieben, der es als "Clouds" nun auch auf "Howl At The Moon, Gaze At The Stars" geschafft und zu Single-Ehren gebracht hat.

Und tatsächlich ist es der druckvollste, poppigste und vielleicht eingängigste Song, den man von Clara Luzia bisher gehört hat. Nach dessen begeisterter Aufnahme kürzlich bei einem Auftritt im Wiener "Gleis 21" meinte die Sängerin und Gitarristin, dass sie wohl künftig (noch) mehr auf ihre Lebensgefährtin hören sollte. (Die auch auf dem letzten Album der Familie Lässig, dem Sideprojekt der beiden Musikerinnen mit Manuel Rubey, Gerald Votava & Co, mit "Besserwisser" den kraftvollsten und zupackendsten Song beigesteuert hat.)

Aber natürlich wäre es nicht Clara Luzia, wenn sich nunmehr nur noch luftig-beschwingte Nummern auf ihrem ersten Album seit fünf Jahren (in denen sie großteils für Theater, Film und an Hörspielen gearbeitet hat) befänden. Nachdenklich und melancholisch gestimmt wie gewohnt, heult sie mit dem Blick aufs Entfernteste (in den Texten kommen unglaublich viele Sterne vor) und aufs Näheste (Bäume, Gräser und die kaum noch vorhandenen Bienen) nicht nur den Mond, sondern auch die Hörerinnen an. Das gelingt mitunter vorzüglich (etwa auf "The Greatest Gift"), manchmal wirkt es etwas dröge.

Und es endet mit "When The World Ends" scheinbar dramatisch, und doch in fast bukolischer Idylle: "When the world ends / I will keep my feet under the table / see what happens if I don’t move..." So werden wir’s wohl alle machen. Mal schauen, ob’s funktioniert.