Kurios: Da hat Dhafer Youssef ein Album mit dem Who is who des Jazz aufgenommen - und sträubte sich jahrelang gegen eine Veröffentlichung. Trotz der Mitwirkung von Tastengott Herbie Hancock, der Bassgranden Dave Holland und Marcus Miller, Trompeten-Ass Ambrose Akinmusire und Schlagzeug-Star Vinnie Colaiuta: Youssef befand laut Medi- enberichten, den Aufnahmen fehle es an Beseeltheit. Erst nachdem der gebürtige Tunesier erneut Hand an die Arrangements gelegt hatte, entließ er sie in die Welt.
Ein Glück, denn "Street Of Minarets" strotzt in mehrfacher Hinsicht vor Opulenz: Die zwölf Stücke, weitgehend aus der Feder des Oudmeisters und Sängers intensiver, weitgespannter Melodiebögen, führen das Ohr auf eine Reise durch Zeit und Raum. Da prangen nordafrikanische Soundlandschaften, blitzen indische und fernöstliche Klangbilder auf, durchmischen sich diese weltmusikalischen Farben zudem mit eindringlichen Jazz-Solos und einem Funk, der in den Sounds der 70er Jahre schwelgt.
