Also danach, dass sich Ian Fisher die Zunge verbrannt hätte, klingt sein neues Album, "Burnt Tongue", so gar nicht. In rund einem Monat in der sizilianischen (Barock-)Stadt Modica eingespielt und aufgenommen, präsentiert sich der aus Missouri stammende und seit Jahren in Wien und Deutschland ansässige Sänger und Gitarrist darauf samtpfötig oder besser: -züngig wie selten zuvor. Weniger im klassischen Americana-Fach angesiedelt, also mit weniger Gefiddel und Geschrumm versehen, entfalten die 13 neuen Songs eine feierlich-hymnische Soundtextur, die aber bisweilen in Schönklang unterzugehen droht.

Das mag auch an Fishers neuem Kompagnon und Produzenten liegen, dem deutschen Musiker Jonas David, der ihm und seinem vokalen Schmelz (mit e, nicht a, bewahre!, auch wenn der Weg dorthin kein unmöglicher mehr ist...) eine Zartheit verpasst, der es über die volle Dauer leider etwas an Kontrasten fehlt. Beim Live-Auftritt mit Band am 11. Februar im Wiener Stadtsaal werden Spannung und Tempo sicher deutlich erhöht sein.