Unterstützt von wechselnden Bassisten - seit 1992 ist es James McNew - firmiert das Ehepaar Ira Kaplan (Gitarre und Gesang) und Georgia Hubley (Schlagzeug und Gesang) seit Mitte der 1980er Jahre unter dem Bandnamen Yo La Tengo und macht Musik, die von verzerrten Sounds, kreischenden Feedbackklängen und wunderschönen Popmelodien geprägt ist.
Das in Hoboken, New Jersey, beheimatete Trio gilt mittlerweile als zeitlose Indierock-Institution. Wohl auch deshalb, weil Yo La Tengo trotz jahrzehntelanger Experimentierfreude und großer Stilvielfalt letztlich immer wie Yo La Tengo klingen. Unter dem
Albumtitel "Genius + Love = Yo La Tengo" veröffentlichten sie 1996 eine Kompilation mit Jad Fair und Daniel Johnston - treffender könnte man das musikalische Universum der Band nicht beschreiben.

Mit "This Stupid World" gelingt es dem Trio jetzt ein weiteres Mal, Vergangenheit und Gegenwart, verzerrte Fuzz-Gitarren und geschmeidige Jingle-Jangle-Gemütlichkeit, sperrige Krautrockrhythmen und stupendes Bassspiel, Wall of Sound und Harmoniegesang, Old-School-Orgelklänge und vertraute Stimmen hörenswert miteinander zu verknüpfen. Auf ihrem neuesten Album zelebrieren die Indie-Lieblinge mit Qualitätsgarantie also die Quintessenz des Indierock und loten mit großer Spielfreude sämtliche Ecken eines Genres aus, das schon (zu) oft totgesagt wurde.
"This Stupid World" hat das Zeug zum Klassiker. Langeweile kommt beim Hören jedenfalls nie auf und man muss Kaffeetasse, Frühstückssemmel und Morgenzeitung schon aus der Hand legen, um die Vielzahl an sperrig-spröden und majestätisch-schönen Song-Preziosen genießen zu können.
Liebhaber alternativer Rockklänge und genuiner Indierock-Vibes werden mit magischen Hörmomenten belohnt. Wobei der Sound von räudig und düster bis zu melodieselig und harmoniesüchtig reicht. Höhepunkte sind "Fallout" mit seinem Shoegaze-Groove, "Brain Capers" mit seiner Spacerock-Nähe und die von Georgia Hubley interpretierten Songs "Aselestine" und "Miles Away" mit Dreampop-Anmutung.