Man könnte es auch eine Art "Blue Bird des Frühjahrs" nennen, womit die Vienna Songwriting Association (VSA) da am kommenden Samstag das Haus der Musik im ersten Hieb flutet. Aber besser Vorsicht mit diesem ehrenwerten Label und Namen, sonst droht Inflation – und von der haben wir auch so schon genug. Daher nennen die Veranstalter das eintägige Festival lieber "Sinnesrauschen" – denn auch dieser Name hat Tradition (aus vorpandemischen Zeiten).  Vier Bands und Interpreten, allesamt aus "heimischem Anbau" in der Indie- und Alternativszene, teilen sich den Abend.

Am bekanntesten ist wohl das seit 2011 bestehende Quartett Please Madame, gestählt durch zahlreiche Auftritte, u.a.  am FM4 Frequency (2018 & 2019) und als Supporter von Acts wie Hurts oder Everything Everything. Nach ihrem dritten, 2021 veröffentlichten Album "Angry Boys, Angry Girls" basteln sie zurzeit an neuen Songs, von denen auch einige am Festival durch die Sinne rauschen werden.

Good Wilson klingen, als stammten sie aus Kalifornien oder Tucson, Arizona – und kommen doch "nur" aus Graz. Macht nix, ihr Folkrock in gefälliger Mur-Dur entführt auch so in ein grenzenloses Klang-Fantasia in bester – Obacht Name! – Beach-Boys-Tradition.

Bleiben noch Cousins Like Shit, ein tatsächliches Cousinen-Duo, das seinem Namen alle Anti-Ehre zu machen versucht, was mit viel Ambition auch zumeist gelingt. Und CHRISTL – ein zumindest hierzustadt/lande an sich schon umwerfender Name, dem die Sängerin und audio-visuelle Künstlerin in fast jeder Hinsicht entspricht: sie ist nicht nur stimmlich eine Wucht.