Der aus Auckland stammende Sänger und Songwriter Ruban Nielson firmiert zusammen mit seinem Bruder Kody und dem Bassisten Jack Portrait als Unknown Mortal Orchestra. Das Trio überzeugt zeit seines Bestehens mit einem unverwechselbaren und mitreißenden Mix aus Soul, Funk, R&B, Weirdo Pop und Psychedelic Rock.
Die Band versucht dabei nicht, die Genres neu zu erfinden, schmückt ihren Popentwurf aber auf raffinierte Weise mit zahlreichen Tempowechseln und um die Ecke gedachten Akzentverschiebungen. Auch das neue, mittlerweile fünfte und diesmal von Ruban Nielson gemeinsam mit seinem auch Saxofon und Flöte spielenden Vater Chris produzierte Album der neuseeländisch-amerikanischen Combo überzeugt einmal mehr mit seiner gelungenen Verknüpfung von spannender Experimentierfreude und leichtfüßiger Eingängigkeit.

Funky Basslinien stehen da neben krachenden Rockriffs, einnehmende Melodien werden von flirrenden Keyboard- und Synthieklängen abgelöst und ein beatlastiger Groove wird von psychedelischen Vibes ergänzt. Das ergibt in Summe atemberaubend-eingängige Popsongs mit sanfter Schräglage. Die vierzehn Songs des Doppelalbums "V" entstanden zwischen Kalifornien und Hawaii, inspiriert vom typischen Westcoast-Sound einerseits und von traditioneller hawaiianischer Hapa-haole-Musik andererseits. Palm Springs wurde nicht nur zum zeitweiligen Rückzugsort für Ruban Nielson und seine Familie, sondern zugleich zum Produktionsort für das neue Album.
Unaufgeregt und charmant finden darauf die unterschiedlichen Sounds und Genres zueinander und fügen sich auf einem luftig-samtenen Klangteppich zu einem organischen Ganzen. Wobei die sonnendurchflutete Gelassenheit und Schwerelosigkeit der Musik von den Songtexten, die die Themen Verlustängste, Schuldgefühle, Kontrollverlust, Konsumzwang und Versagensängste in den Fokus rücken, auf interessante Weise konterkariert wird.
Als Anspieltipps empfohlen: "Layla", "Nadja", "Weekend Run", "Meshuggah" und "I Killed Captain Cook".