Wer nach dem viel zu frühen Tod von Sängerin (und Drummerin) Mimi Parker 2022 Sehnsucht nach dem typischen Sound der US-Band Low hat, mit engelhaftem Gesang und verstörend knisterndem Background, ist bei diesem Duo aus Irland bestens aufgehoben. Saramai Leech und Cormac OKeeffe alias Perlee leben seit 2018 in Berlin und haben dort - unter Mithilfe von Laura-Marling-Schlagzeuger Matt Ingram (der die Songs auch abgemischt hat) - ihr Debütalbum aufgenommen.

Gleich im ersten Song, "Slow Motion Impact", gibts die Störgeräusche (wie von einem Kabelbrand), die aber nicht weiter stören, da sie von dreampophaften Harmonien überwölbt werden. Und wenn im zweiten Song, "Bad Nights Sleep", die Stimme von Leech erklingt, geht über dem latent zum Dunklen tendierenden Geschehen sowieso die Sonne auf. Und auch nicht mehr so schnell unter. Mit "Lampshade" gibts einen veritablen Popsong in Beach-House-Manier, und das sechsminütige Finale mit "The Wave" gehört zum Schönsten und Erhabensten, was man seit Langem - und eben Low - gehört hat.