
(dawa) Als "berauschendes Klangfest" wird die Deluxe-Edition der neuesten Aufnahme von Christina Pluhar angepriesen. Was nach reißerischem Marketing klingt, bewahrheitet sich. Denn "Los Párajos Perdidos", die verlorenen Vögel, ist unbedingt hörenswert. Die österreichische Lautenistin Pluhar ist für ihren grenzübergreifenden Forscherdrang berühmt, gern beschreitet sie mit ihrem Originalklangensemble LArpeggiata die etwas anderen Wege. Pluhar machte sich aktuell auf die Suche nach den barocken Wurzeln der südamerikanischen Volksmusik - soweit es möglich ist, die Musikgeschichte des ganzen Kontinents auf einer CD zu reflektieren.
Indianische, afrikanische, spanische und portugiesische Ursprünge: Das bedeutet einerseits heiße Rhythmen, andererseits viel ehrlichen Schmelz. Bei Gaststars wie Countertenor Philippe Jaroussky, "Tenorino napolitano" Vincenzo Capezzuto und der italienischen Folk-Legende Lucilla Galeazzi sind Traditionals genau wie Hits von Juan Bautista Plaza bis Astor Piazzolla bestens aufgehoben. Nicht einmal ansatzweise stauben LArpeggiatas Theorben und Psalterien. Hier geht die Sonne auf.