Stell dir vor, es ist "Housewarming", und nur zwei Herren gehen hin. Im Fall von Bojan Z, Nils Wogram und ihrem gleichnamigen Album kein Problem. Der serbische Tastenmann und der deutsche Posaunist amüsieren sich auch ohne viel Gesellschaft prächtig mit ihrem musikalischen Inventar. Beginnend mit Swing aus der Altherren-Abteilung, geht es über gepfefferte Weltmusik (im Neunertakt: "No. 9") hin zu komplexen Stücken aus eigener Feder. Wobei auch die einen relaxten Eindruck machen. Selbst schnelle Notenketten wirken hier so leutselig wie frohgemut. Von wippenden Grooves angetrieben, wird dieses "Housewarming" bald unter den Vorzeichen von Postbop, bald von Kammer-Fusion und Bluesrock gefeiert - und verdankt Wograms "sprechendem" Horn ebenso viel wie dem beschwingten Zugriff des Pianisten.