
Das Debütalbum "We Colour The Night" (2013) war noch ein Ein-Mann-Projekt des steirischen Sängers und Musikers Philipp Szalay gewesen, doch spätestens mit der EP "Skin" 2016 begann sich das Projekt von Farewell Dear Ghost als Bandgefüge zu festigen.
Beim nunmehrigen zweiten Album erweist sich das großteils in Wien beheimatete Quartett als Indie-Vorzugsschüler-Band. Gäbs so etwas wie eine FM-4-Indie-Akademie, reüssierten die Vier dort - mit hübschen Barretten am Kopf - ziemlich sicher als Jahrgangsbeste. Aber gerade weil alles so handwerklich austariert und im Sound exquisit daherkommt, fehlt "Neon Nature" das erfrischend Überraschende, das - dem Titel adäquate - Grelle & Schrille; die 43 Minuten laufen, auf gediegen hohem Niveau, etwas (zu) erwartbar ab.
Die ersten beiden tracks, "Hollywood Dreaming" und "Pink Noise", eröffnen hymnisch ambitioniert und legen die Latte für die restlichen zehn Nummern halbhoch, von denen nur noch das hübsche (im Duett mit Avec gesungene) "Tease" drüberkommt.