Wir kennen das aus der gnadenlos auf Erfolg getrimmten Max-Martin-Produktionsschule, aus - auweia - DJ Ötzi- und Boney-M-Zeiten: Also man weiß genau, wie das alles gemacht ist - und trotzdem wippt der Fuß schon nach dem zweiten Takt mit. Man kann nicht anders.

Das US-Quintett Moon Taxi ist - auf gehobener Indie-Stufe - auch ein solcher Fall. Jeder Song ist auf den erwartbarsten, gängigsten Re-frain hingezirkelt und durchkalkuliert - und trotzdem ist man sofort gefangen von diesen treffend so genannten catchy tunes.
Ihr bereits fünftes Studioalbum, mit dem sie ihre Chamäleonzunge nun gezielt nach Europa ausstrecken, ist ein Sammelsurium aus verfänglichen Sounds aller Zeiten & Epochen: Es schmeichelt wie George Michael, swingt wie George Benson und rockt nach Bedarf wie die Kings of Leon. Widerstand zwecklos: Man sitzt schunkelnd im Moon Taxi und wird himmelwärts chauffiert.