
Das dritte Ought-Album überrascht mit einer musikalischen Neuausrichtung, die den Mut zum Experiment mit dem Bekenntnis zu mehr Pop verknüpft.
Die ersten zwei Werke des Quartetts aus Montreal erinnerten mit ihren Post-Punk-Exerzi-tien und von lärmenden Indie-Gitarren geprägten Noiserock-Attacken nicht selten an die scharf konturierte Musik von Wire und Gang Of Four. "Room Inside The World" setzt dagegen auf Verfeinerung und Erweiterung des Klangspektrums: Indierock trifft auf Vaudeville, Krautrock auf New Wave, und einmal sogar ein Gospelchor auf die gesangliche Extravaganz des Sängers Tim Darcy ("Desire"). Auch den Texten schreibt die Band aktuell mehr Bedeutung zu. Eine ordentliche Dosis Gegenwarts-Skeptizismus und Widerstandsgeist durchzieht die Zeilen, vieles scheint im Zusammenbruch begriffen, da und dort herrscht Desorientierung.
Möglicherweise zeigt der dritte Streich die Band bereits am Zenit ihres Schaffens - die Ergebnisse jedenfalls klingen verwegen, eloquent und explosiv.