Thom Yorke will von all den Streamingdiensten wie Spotify, Juke, Deezer oder Simfy nichts wissen und hat einige seiner Songs aus dem Angebot genommen - aus Solidarität mit jüngeren Musikern, die durch solche Musik-Plattformen ausgebeutet werden.
Das Geschäftsmodell von Streaming-Diensten ist eine Musik-Flatrate: Man bezahlt eine monatliche Abo-Gebühr und bekommt im Gegenzug für die Dauer des Abo-Vertrages Zugriff auf die gesamte Musiksammlung des Anbieters. Der Abo-Preis beträgt bei allen Anbietern knapp 10 Euro, das dürfte offenbar die Schmerzgrenze der Kunden sein. Wer sich durch Werbung nicht gestört fühlt, der kann es sogar noch billiger oder sogar umsonst kriegen. Ein wesentlicher Kritikpunkt an den Streaming-Diensten ist der Vorwurf, dass die Musiker selbst dabei ausgebeutet würden - sie sollen pro Lied (Stream) oft nur den Bruchteil eines Cents bekommen. Exakte Zahlen darüber gibt es nicht, die Rechte-Verträge sind nicht einheitlich. Letztlich entscheiden aber die Plattenlabels darüber, wie viel ein Künstler bekommt und ob sein Werk auf Spotify, Deezer, Juke oder Simfy verfügbar ist.
"Durch die Hintertür"
"Macht keinen Fehler! Neue Künstler, die ihr auf Spotify entdeckt, werden nicht bezahlt", kritisierte Yorke auf Twitter. Unterstützung bekam er von Produzent Nigel Godrich, der näher ausführte: Streaming sei etwas für etablierte bekannte Bands, die auf CD-Verkäufe zurückgreifen könnten, so Godrich. Junge MusikerInnen würden hingegen auf der Strecke bleiben. Darin beklagt er unter anderem, dass die "Musikindustrie durch die Hintertür" zurückkomme, um ein für sie sehr lukratives Modell aufzubauen". Was leidet, seien die MusikerInnen und die Musik, so Gombrich weiter. Hätte es Spotify bereits 1973 gegeben, wäre Pink Floyds "Dark Side Of The Moon" wohl nie entstanden, meint der Produzent. Es wäre einfach zu teuer gewesen.
Während die Alben von Radiohead bislang weiterhin verfügbar sind, haben Yorke und Godrich bislang das Atoms-For-Peace-Album "Amok" sowie Yorkes Soloalbum "The Eraser" und Werke von Godrichs Band Ultraista entfernt. Und damit stehen sie nicht alleine da: Künstler wie Kieran Hebden alias Four Tet haben ihre Werke bereits aus den Streamingplattformen genommen. So klagte Hebden auf Twitter über die geringen Verdienstmöglichkeiten und meinte: "Ich möchte nicht Teil dieses Drecks sein."