Kopenhagen. Nach Betrugsversuchen bei der Abstimmung im Vorjahr verschärft die European Broadcasting Union (EBU) die Regeln für den Song Contest: So werden die nationalen Sender künftig größere Verantwortung übernehmen müssen, dass beim Votum nicht manipuliert wird. Dies gab das Führungsgremium des Song Contests, die Reference Group bekannt.
Die Neuregelungen hat man nach dem Endbericht einer Untersuchung zur Abstimmung im Vorjahr getroffen. Die EBU-Ermittlung hat demnach Versuche aufgezeigt, den Abstimmungsprozess 2013 zu beeinflussen. Diese Versuche seien nicht von Erfolg gekrönt gewesen, da die entsprechenden Stimmen für ungültig erklärt wurden. Auch habe man keinen Beweis, dass einer der teilnehmenden Fernsehsender von diesen Manipulationsversuchen gewusst habe.
Dennoch würden die Regeln nun verschärft. Wenn Unregelmäßigkeiten beim Votum in einem Land entdeckt werden, wird von der Reference Group automatisch ein Verfahren eingeleitet, das einen Ausschluss des betreffenden Senders von bis zu drei Jahren vom Wettbewerb vorsieht. "Wie Fußballvereine grundsätzlich für das Verhalten ihrer Fans haftbar gemacht werden, werden wir - unter Prüfung des Einzelfalls - die teilnehmenden Sender zur Verantwortung ziehen", so der Chef der Reference Group, Frank Dieter Freiling.
Auch das Votum wird transparenter: Demnach müssen die Namen der Jurymitglieder künftig eine Woche vor Finale veröffentlicht werden. Das Abstimmungsverhalten der Jurymitglieder wird zudem offengelegt. Beim ESC entscheiden in jedem Land die Zuschauer und eine Fachjury über die Vergabe von Punkten. Ihre Voten gehen jeweils zur Hälfte in das Stimmverhalten ihres Landes ein. Heuer findet der Bewerb zwischen 6. und 10. Mai in Kopenhagen statt.