Frankfurt. Die deutsche Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 200.000 Beschäftigten bei den privaten und öffentlichen Banken in Deutschland sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will Verdi bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen.
"Die Beschäftigten bei den Banken verdienen für ihre gute Arbeit eine spürbare Erhöhung ihrer Einkommen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Christoph Meister am Freitag. Die Arbeitgeber wiesen die Forderung als unrealistisch zurück, die Lage der Branche sei weiterhin außerordentlich schwierig. "Der Verteilungsspielraum beim Gehalt ist sehr gering, die Abschlüsse in anderen Branchen sind kein realistischer Maßstab", sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführer Karl von Rohr, der im Hauptberuf Rechtsvorstand und Vize-Chef der Deutschen Bank ist. Kostendisziplin sei für die Banken nach wie vor das oberste Gebot.
Verdi-Verhandlungsführer Meister widersprach: "Die Spielräume bei den Banken für überfällige Verbesserungen sind vorhanden." Die Institute investierten aktuell viel in die Digitalisierung und in neue Geschäftsmodelle. "Jetzt muss auch etwas für die Beschäftigten getan und ihre Interessen müssen berücksichtigt werden." Neben einer spürbaren Gehaltserhöhung fordert Verdi für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage sowie einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Für Auszubildende verlangt die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro.
Die erste Verhandlungsrunde findet am 15. Februar 2019 in Berlin statt.