Die US-Regierung hat die Parteien in Nordirland nach der Wahl zur Bildung einer Einheitsregierung aufgerufen, wie es im Karfreitagsabkommen vorgesehen ist. Kritische und unmittelbare Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Bildung ließen sich am besten durch die gemeinsamen Anstrengungen einer Einheitsregierung bewältigen, die von der Bevölkerung gewählt und ihr gegenüber rechenschaftspflichtig sei, erklärte der Sprecher des US-Außenamtes, Ned Price.
"Wir freuen uns darauf, unsere Arbeit mit den demokratischen Partnern in Nordirland und mit den Regierungen Großbritannien und Irlands fortzusetzen, um Frieden, Wohlstand und Stabilität in der gesamten Region zu fördern", so Price am Samstag (Ortszeit). Die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein ist erstmals als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl in Nordirland am Donnerstag hervorgegangen. Die einst als politischer Arm der Untergrundorganisation IRA geltende Partei errang 27 der 90 Sitze in der Northern Ireland Assembly. Sinn Fein löst damit die protestantisch-unionistische DUP als stärkste Kraft ab.
Ein Friedensschluss namens Karfreitagsabkommen
Nach dem als Karfreitagsabkommen bekannten Friedensschluss von 1998 müssen sich die jeweils größten Parteien aus beiden konfessionellen Lagern in der ehemaligen Bürgerkriegsregion auf eine Zusammenarbeit in einer Einheitsregierung einigen. Die DUP hat jedoch bereits klar gemacht, dass sie sich aus Protest gegen die Post-Brexit-Vereinbarungen für Nordirland (Nordirland-Protokoll) einer Zusammenarbeit mit Sinn Fein verweigern will. (APA, dpa)