Italiens Regierung hat unter Hinweis auf einen Anstieg der Migrantenzahlen den Notstand für sechs Monate ausgerufen. Damit verbunden seien Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro, teilt der Katastrophenschutz am Dienstag mit. Damit werde das Problem nicht gelöst, erklärte Ressortchef Nello Musumeci. Dafür würde vielmehr ein "verantwortungsvolles Eingreifen der EU" benötigt.

In Regierungskreisen hieß es, der Notstand werde der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni etwa schnellere Abschiebungen ermöglichen. Sie hat versprochen, die Einwanderung einzudämmen. Dem Innenministerium zufolge sind jedoch seit Jahresbeginn rund 31.300 Migranten in Italien angekommen nach 7900 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

1.600 Menschen im Flüchtlingslager Lampedusas

Zwei Fischerboote mit jeweils 400 Personen an Bord sind von der "Seabird 2", einem Flugzeug der NGO Sea Watch im zentralen Mittelmeerraum, gesichtet worden. Dies berichtete Sea Watch per Twitter. "Die Rettung dieser Art von Booten ist sehr komplex: Wir müssen die Menschen an Bord in Sicherheit bringen", erklärte die NGO weiter.

Die Situation im Hotspot von Lampedusa ist inzwischen kritisch. Über 1.600 Menschen sind auf der Mittelmeerinsel untergebracht, darunter mindestens 100 Kinder mit ihren Familien und etwa 350 unbegleitete Minderjährige, teilte die Hilfsorganisation "Save the Children" mit. (reuters, apa)