Kiew/Moskau. Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Das sagt Prigoschin am Donnerstag in einem Video. Die Söldner sollen von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Prigoschin hatte kürzlich den Abzug seiner Söldner aus der Stadt vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er Bachmut für vollständig erobert erklärt hatte. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen die Stadt vollständig eingenommen haben.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak vermeldete, dass die seit langem erwartete Gegenoffensive gegen Russlands Truppen bereits begonnen hat. "Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen", sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens. "Das ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1.500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen", ergänzte Podoljak.
Ukraine dementiert Angriff auf russische Region
Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Podoljak sagte generell, dass die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren wolle. Podoljak meinte, Russland und sein Präsident Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen: "Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen."
An die italienische Journalistin gerichtet sagte er: "Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen." Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte "endlich" der Luftraum geschlossen werden, so Podolyak.
In der EU sind aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine derzeit Vermögenswerte und Reserven der russischen Zentralbank im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro blockiert. Dies ergebe sich aus Meldungen der Mitgliedstaaten an die EU-Kommission, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag in Brüssel.
So wurden alle Transaktionen im Zusammenhang mit der Verwaltung von Reserven und Vermögenswerten der russischen Zentralbank untersagt. Infolgedessen hat die russische Zentralbank keinen Zugang mehr zu ihren bei Zentralbanken und privaten Institutionen in der Europäischen Union verwahrten Vermögenswerten.