In Gegenden sozialer Spannung haben Einsätze der Polizei schon oft zu schweren Krawallen geführt.

Athen, 2008: Bei einer Demonstration im Dezember 2008 wird ein 15-jähriger von Polizisten erschossen. In den Tagen darauf kommt es zu Unruhen in der griechischen Hauptstadt, die bald auch auf andere Orte im Land übergreifen. Drei Tage nach dem Tod besetzen linksextreme Autonome Teile der Athener Innenstadt und brennen mehrere Gebäude nieder. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei werden Dutzende Beamte verletzt und mehr als hundert Demonstranten festgenommen. In den folgenden Wochen kommt es immer wieder zu Angriffen auf Banken, Ministerien und Polizeigebäude.

Paris, 2005: Ende Oktober verstecken sich zwei Jugendliche vor der Polizei in einem Stromkasten und sterben. In den Vororten von Paris kommt es daraufhin zu Krawallen und Straßenschlachten. In Folge der Proteste werden tausende Autos angezündet und städtische Einrichtungen wie Telefonzellen und Bushaltestellen zerstört. Die Unruhen greifen bald auf Vorstädte in ganz Frankreich über. Die Polizei nimmt in den folgenden Wochen rund 2800 Menschen in Zusammenhang mit den Protesten fest. Der damalige Innenminister und heutige Präsident Nicholas Sarkozy sprach kurz darauf davon, man müsse über die Vorstädte "mit dem Kärcher drübergehen und diese Gewalt ausrotten".

Los Angeles, 1992: Bei einer Verkehrskontrolle im März 1991 wird der Afroamerikaner Rodney King von Polizisten misshandelt. Eine Videoaufzeichnung des Vorfalles wird in lokalen Medien verbreitet und allgemein bekannt. Nachdem die Beamten im April 1992 in erster Instanz freigesprochen wurden, kommt es im Stadtteil South Central und weiteren Viertel von Los Angeles zu Ausschreitungen und Plünderungen. Die Polizei zieht sich aus den betroffenen Gebieten zurück. Nach mehreren Tagen der Unruhen entsendet die US-Bundesregierung unter Präsident George W. Bush die Nationalgarde sowie US-Armee- und Marineeinheiten nach Los Angeles, um die Ordnung wiederherzustellen. Bei den Ausschreitungen und dem Eingriff der Sicherheitskräfte werden rund 50 Menschen getötet und mehr als 7000 festgenommen.