Norwegens Premierminister Jens Stoltenberg und seine Frau auf dem Weg zur Stimmabgabe bei den Regionalwahlen. - © APAweb / EPA / Lise Aserud
Norwegens Premierminister Jens Stoltenberg und seine Frau auf dem Weg zur Stimmabgabe bei den Regionalwahlen. - © APAweb / EPA / Lise Aserud

Oslo. Erstmals seit den blutigen Anschlägen vom 22. Juli sind die Norweger am Montag zu Wahlen aufgerufen. Bei den Kommunal- und Regionalwahlen wurde mit einer hohen Beteiligung gerechnet. Die Wahlen gelten als Möglichkeit für die Bürger, sich mit ihrer Stimmabgabe gegen die rassistischen Thesen des Attentäters Anders Behring Breivik zu stellen. Der Rechtsextremist hatte am 22. Juli in Oslo und auf der Insel Utöya insgesamt 77 Menschen getötet. Die Zeitung "Aftenposten" schrieb am Montag, nie zuvor hätten Kommunal- und Regionalwahlen "eine so symbolische Bedeutung" gehabt wie in diesem Jahr.

Die Wahlbeteiligung dürfte höher liegen als 2007, als nur 61,7 Prozent der Wahlberechtigten abstimmten. Darauf ließ bereits die Beteiligung an der vorgezogenen Stimmabgabe schließen: Rund 530.000 Wahlberechtigte machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, während es vor vier Jahren nur 374.000 Bürger waren.

Behring Breivik hatte mit seiner Bluttat auf die regierende sozialdemokratische Arbeiterpartei von Ministerpräsident Jens Stoltenberg gezielt. Dass der Regierungschef für seinen besonnenen Umgang mit dem Anschlag allgemein gelobt wurde, dürfte der Partei zugutekommen. Vor der Tat hatte sich ein deutlicher Stimmenrückgang für die Arbeiterpartei bei der Kommunalwahl abgezeichnet.